Einkaufszentrum in Sankt Augustin Nachfolger für den Real-Markt im Huma stehen fest

Sankt Augustin · Was schon seit einigen Monaten als Gerücht kursiert, ist nun bestätigt: Wenn der Real-Markt das Huma-Einkaufszentrum verlässt, sollen zwei Nachfolger einziehen. Unklar ist immer noch, was mit den 120 Real-Mitarbeitern passiert.

 Edeka und Aldi werden die Erdgeschoss-Fläche von Real im Huma-Einkaufszentrums in Sankt Augustin übernehmen

Edeka und Aldi werden die Erdgeschoss-Fläche von Real im Huma-Einkaufszentrums in Sankt Augustin übernehmen

Foto: Thomas Heinemann

Mit einer gemeinsamen Pressemitteilung bestätigen Edeka, Aldi und die Jost Hurler Gruppe, was sie bis Montagabend auch auf mehrfache Anfragen hin nicht bestätigen wollten: „Edeka Rhein-Ruhr und Aldi Süd übernehmen künftig die Rolle als Lebensmittelversorger in der Huma Shoppingwelt in Sankt Augustin“, heißt es darin. Edeka und Aldi werden sich danach die Real-Fläche im Erdgeschoss des Zentrums teilen. Auf 6800 Quadratmetern wird Edeka Lebensmittel verkaufen, auf 1700 Quadratmetern wird der neue Aldi zu finden sein. Der Pressesprecher der Jost Hurler Gruppe Steffen Warlich erläutert die Verortung der beiden Läden genauer: „Aldi wird seine Fläche im Bereich des ehemaligen Real-Getränkemarktes eröffnen und Edeka im Bereich davor.“ Dass Edeka in das Gebäude einziehen sollte, hatte die Betriebsratsvorsitzende des Real-Marktes, Tatjana Schulze, dem GA schon in der vergangenen Woche mitgeteilt.

Ob mit Übernahme der beiden Lebensmittelnahversorger die aktuell 120 Arbeitsplätze der Real-Mitarbeitenden gesichert werden können, ist noch unklar. „Ich arbeite auf der Fläche in der Non-Food-Abteilung und Edeka hat so etwas nicht”, sorgt sich eine Mitarbeiterin, die anonym bleiben will. Aldi habe mit der Aktionsware zwar auch eine Non-Food-Ecke, diese falle aber viel kleiner aus. „Ich weiß nicht, ob die mich übernehmen werden", sagt sie über ihre ungewisse Zukunft. Auch Betriebsratsvorsitzende Tatjana Schulze ist beunruhigt darüber, dass die Arbeitsbedingungen bei Edeka andere seien, als im Moment bei Real: Viele Teilzeit- und Aushilfskräfte statt Vollzeitjobs. Außerdem gebe es keinen Betriebsrat. „Edeka liebt Lebensmittel, aber gut zu Menschen sind sie scheinbar nicht”, meint Schulze.

Bis die ersten Verkäufe starten, wird es allerdings noch eine Weile dauern. „Der Umbau ist keine kleine Geschichte, weil wir hier eine haustechnisch komplexe Angelegenheit haben”, sagt Maximilian Gutsche, Geschäftsführer der Jost Hurler Gruppe. Die sich ursprünglich über zwei Etagen verteilende Verkaufsfläche müsse wieder getrennt werden. Dazu sei es nötig, die Rolltreppen abzubauen, die Decke zu verschließen und die Haustechnik so zu ertüchtigen, dass wieder einzelne Mietflächen daraus gemacht werden können. „Dann gibt es natürlich eine Phase, in der es einen durch den Umbau bedingten Leerstand geben wird. Aber die Dauer der Schließzeit kann ich noch nicht abschätzen, da ich die Lieferzeiten für wesentliche Anlagen nicht voraussehen kann”, räumt Gutsche ein. Aufgrund der angespannten Material- und Personalsituation in der Baubranche will die Hurler Gruppe sich nicht auf einen exakten Eröffnungstermin für die beiden Ladeneinheiten festlegen.

Besenrein zu Ende Juni

Klar ist bisher, dass Real bis zum 30. Juni den Huma-Markt verlassen will: „Die Mietfläche des Real-Marktes Sankt Augustin werden wir bis zum 1. Juli besenrein und frei von beweglichem Inventar an den Eigentümer übergeben”, schreibt Pressesprecher Markus Jablonski auf GA-Anfrage. Der letzte Verkaufstag wird nach aktuellem Stand der 11. Juni sein, so der Real-Sprecher.

„Wir freuen uns sehr, hier künftig einen modernen Supermarkt und in Sankt Augustin einen neuen Standort zu betreiben,“ kommentiert die Standortentwicklung von Edeka Rhein-Ruhr. „Als einer der in Deutschland und international führenden Discounter runden wir das Angebot in der Huma Shoppingwelt künftig mit einer bisher noch nicht vertretenen Angebotspalette ab und sind zuversichtlich, zusammen mit Edeka auch viele neue Kundinnen und Kunden in die Shoppingwelt locken zu können,“ so Harald Peters, der für Aldi Süd die Filialentwicklung im Raum Bonn leitet. Bleibt die Frage, wann ein Nachfolger für die mehr als 4000 Quadratmeter große Fläche im mittleren Stockwerk des Einkaufszentrums gefunden wird – die Fläche, auf der derzeit noch die Non-Food-Abteilung von Real zu finden ist.

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