Dieter Brandl geht in den Ruhestand Waldorfer Kita verabschiedet ihren Leiter

Bornheim-Waldorf · Nach vielen Jahren der Arbeit mit Kindern sowie in der Erwachsenen- und Familienbildung geht Dieter Brandl in den Ruhestand. Im Laufe der Jahre hat der 63-Jährige festgestellt, wie sich die Ansprüche von Kita-Eltern verändert haben.

 Im Kreise der Kolleginnen und Kollegen: Dieter Brandl (Mitte) geht in den Ruhestand.

Im Kreise der Kolleginnen und Kollegen: Dieter Brandl (Mitte) geht in den Ruhestand.

Foto: Axel Vogel

Ende November ist für Dieter Brandl Schluss. Nach einem wechselvollen Berufsleben, davon die letzten Jahre als Leiter der Waldorfer Kita Flora geht der 63-Jährige in den Ruhestand. Bereits jetzt wurde er von 20 Kollegen mit einer Überraschungsparty gefeiert, eine Reihe von Gästen der Stadtverwaltung sagten auf Wiedersehen.

Gerührt und ein wenig nervös wirkte der angehende Rentner, der seit 2014 an der Spitze der viergruppigen Kita in Waldorf steht. Diese hat er mit seiner ruhigen und bedächtigen Art geprägt. Für die Kollegen und die 72 Kinder zwischen eins und sechs Jahren sowie deren Eltern hatte er stets ein offenes Ohr.

Ein letztes Mal durch die Tür

Am 30. November geht Brandl zum letzten Mal durch die Kita-Tür an der Sandstraße. Er freut sich auf den nächsten Lebensabschnitt, in dem er sich besonders um seine Frau Elke, Sohn Matthias und die Enkel Lena (8) und Luis (6) kümmern will. Und natürlich kann er dann auch seinen Leidenschaften, dem Gitarre spielen und dem Singen im Sechtemer Chor d´Accord, verstärkt nachgehen.

Anfang der 1980er Jahre hat Brandl Sozialpädagogik studiert und anschließend in einer Werkstatt für Menschen mit einer Behinderung in Bornheim gearbeitet. Die ersten Erfahrungen in einem Kindergarten sammelte er von 1986 bis 1991 in der Sechtemer Kita Die Rübe. In dieser Zeit war er zudem freiberuflich als Seminarleiter in der Erwachsenen- und Familienbildung unterwegs. Es folgte eine Tätigkeit beim Ehrenfelder Verein für Arbeit und Qualifizierung.

Zurück in die Kita

2013 wechselte er in den städtischen Bornheimer Kindergarten Wolfsburg, ein halbes Jahr später zur Kita nach Waldorf. Die Rückkehr zur Arbeit mit besonders jungen Menschen war für damals Brandl eine wohldurchdachte Überlegung. „Als meine Enkel geboren wurden, wollte ich noch einmal erleben, wie Kinder mit ihrer angeborenen Neugierde lernen wollen – oftmals im Unterschied zu Erwachsenen“, sagte er.

Nach der fast 20-jährigen Unterbrechung hatte Brandl im Kindergartenbetrieb dann aber doch einen Unterschied zwischen den Ansprüchen der Eltern früher und heute festgestellt. „In den 1980er Jahren haben Eltern die pädagogischen Linien festgelegt. Da gründeten sich auch viele Elterninitiativen“, erläuterte er. Heute bräuchten die Eltern eher einen Dienstleister. „Die meisten Eltern arbeiten den ganzen Tag. Da wollen sie es mit Fachleuten zu tun haben“, so der Experte.

Schöne Zeiten auf der „Rentnerbank“

Dass er einen großen Anteil an der Ausrichtung der Kita Flora zu einem offenen, bunten Regenbogenkindergarten hatte, drückten die Kollegen mit ihrem Geschenk aus: eine Regenbogenbank. Von „Rentner zu Rentner“, wie er es formulierte, und für gemütliche Stunden auf der „Rentnerbank“ überreichte Alt-Bürgermeister Wolfgang Henseler dazu einen guten Tropfen.

Zu den Gästen gehörten auch Bürgermeister Christoph Becker, Jugendamtsleiter Maruan Azrak, Beigeordnete Alice von Bülow und Petra Domscheit, die sich als Leiterin der Nikolaus-Schule und als Mitglied des Netzwerkes Schule verabschiedete. Für die Kollegen bedankte sich Zoubida El Youfsi. „Das Team ist sehr dankbar, dass es mit Ihnen zusammenarbeiten durfte und sehr traurig, dass Sie gehen“. Die 46-jährige bisherige Stellvertreterin wird am 1. Dezember Brandls Nachfolge antreten.

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