Feuerwehr im Großeinsatz Dach eines Rohbaus in Rheinbach stand in Flammen

Update | Rheinbach · Ein Feuer ist am Freitagmittag auf dem Dach eines Rohbaus in Rheinbach ausgebrochen. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung. Eine Person wurde bei dem Feuer verletzt.

 Das Dach eines Rohbaus in Rheinbach steht am Freitagmittag in Flammen. Die Löscharbeiten laufen.

Das Dach eines Rohbaus in Rheinbach steht am Freitagmittag in Flammen. Die Löscharbeiten laufen.

Foto: Axel Vogel

Eine weithin sichtbare schwarze Rauchsäule kündete am Freitagmittag von einem Großbrand an der Aachener Straße in Rheinbach: Auf einem rückwärtig gelegenen Baugrundstück nahe der Einmündung Leberstraße, auf dem mehrere Häuser entstehen, stand das Dach eines Rohbaus in Flammen.

Vermutlich seien Dachdeckerarbeiten die Ursache gewesen, so Laurenz Kreuser, Wehrleiter der Rheinbacher Feuerwehr. Wie er weiter ausführte, hatten sich beim Ausbruch des Feuers vier Arbeiter auf dem Dach befunden, die sich dann aber noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Wie ein Zeuge schilderte, soll einer von ihnen auf ein darunter liegendes Stockwerk gesprungen sein.

Einer der vier Bauarbeiter, die sich retten konnten, sei aber trotzdem verletzt worden und musste in ein Krankenhaus gebracht werden, so Wehrleiter Kreuser weiter.

Unmittelbar auf der Anfahrt und nach den ersten Meldungen, die eintrafen, war der Einsatzleitung klar: Der Brand war größer als ursprünglich erwartet. „Darum haben wir auch sofort die Alarmstufe von Brand 3 auf Brand 4 erhöht, schilderte Kreuser die Situation. Zur Brandbekämpfung zog er schließlich ein Großaufgebot von rund 50 Einsatzkräften an der Aachener Straße zusammen.

Wegen des Brandes und vieler abgestellter Feuerwehrfahrzeuge musste die Aachener Straße auch rund zwei Stunden für den Verkehr gesperrt bleiben. Da es anfangs eine starke Qualmentwicklung gab, informierte die Feuerwehr die Anlieger in der Umgebung über das Geschene und bat sie, Fenster und Türen zu schließen.

Die Brandbekämpfung gestaltete sich anfangs schwierig, weil es nur ein schmale Zufahrt von der Aachener Straße auf die Bausstelle gab, die in zweiter Reihe liegt. In der engen Zufahrt sollte vor allem die mächtige Drehleiter in Stellung gebracht werden, um das Feuer direkt von oben bekämpfen zu können. Zudem sei das Wenderohr der Drehleiter mit einer Leistungsfähgkeit von rund 1600 Litern Wasser in der Minute besonders effektiv, erklärte Kreuser. Zum Vergleich: C-Rohre, mit denen Wehrmänner vom Boden aus operieren, schaffen bis zu 200 Liter Wasser in der Minute auf ein Feuer zu bringen.

Zwischenzeitlich hatten sich zur Unterstützung der Drehleiter aber auch Einsatzkräfte unter Atemschutzgeräten durch das Innere des Rohbaus Zugang zum Dach verschafft, um mit C-Rohren zwei zusätzliche Löschangriffe zu starten. In der Folge konnten die Feuerwehrleute dem Brand dann auch rasch den Garaus machen, allerdings zogen sich die Nachlöscharbeiten noch geraume Zeit hin. Schließlich musste das Dach teils geöffnet werden, um letzte Glutnester wirkunsvoll bekämpfen zu können.

Laut Feuerwehr waren dann aber gegen 14.15 Uhr alle Arbeiten erledigt, so dass man abrücken und die Straße wieder für den Verkehr freigegeben konnte. Nach ersten Erkenntnissen der Rheinbacher Feuerwehr hatte bei Schweißarbeiten eine Dachpappe Feuer gefangen. Die Flammen griffen in der Folge dann auf Baumaterial über, insbesondere auf Dämmmaterial, das nach GA-Informationen dort reichlich gelagert haben soll. Der Sachschaden beläuft sich nach Schätzungen der Feuerwehr auf rund 50 000 Euro. Die Polizei beschlagnahmte nach dem Feuerwehreinsatz die Baustelle und ermittelt nun wegen fahrlässiger Brandstiftung.

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