Sondersitzung des WES Fragen zur Steinbachtalsperre bleiben offen

Swisttal · Ein Betroffener des Hochwassers verlangt Antworten von Wasserversorgungsverband. Also hat Udo Ellmer einen Fragenkatalog zusammengestellt, der auf einer Sondersitzung zur Sprache kam.

 War das Staubecken vor dem Unwetter zu voll? Ein Wasserstands-Marker zeigt den zulässigen Höchststand des Staubeckens an.

War das Staubecken vor dem Unwetter zu voll? Ein Wasserstands-Marker zeigt den zulässigen Höchststand des Staubeckens an.

Foto: dpa/David Young

Was an der Steinbachtalsperre am Tag des Starkregens schiefgelaufen ist, will Swisttals Ratsmitglied Udo Ellmer genau wissen. Deshalb hat der Heimerzheimer in den sozialen Medien Fragen gesammelt und sie den Swisttaler Mitgliedern des Wasserversorgungsverbandes Euskirchen Swisttal (WES) zugesteckt. Antworten sollte die Verbandssondersitzung am Mittwoch liefern. „Das hat aber nur bedingt geklappt“, sagt Ellmer dem GA. 

Talsperre als Flut-Auslöser?

Der Grünen-Politiker ist selbst von der Hochwasserkatastrophe betroffen.  „Ich stelle die Fragen also als Ratsmitglied und besorgter Anwohner. Es sind brennende Fragen, die viele interessieren. Und wir verlangen Antworten“, sagt er. Beispielsweise darauf, ob die Steinbachtalsperre primärer Auslöser der Überschwemmungen in der Region war, ob ein Wasserstandsprotokoll existiert und inwiefern mithilfe des Wasserstands und der prognostizierten Regenmenge rechnerisch hätte ermittelt werden können, ob die Talsperre überläuft. „Der Betreiber e-regio sieht die Steinbachtalsperre nicht als primären Auslöser der Überschwemmungen“, sagt Ellmer. „Für mich sagen die Zahlen, die uns präsentiert wurden, etwas anderes. Die Talsperre war einfach schon vor dem Unwetter zu voll, um noch weiter derartige Wassermassen aufnehmen zu können.“ Sein Vorwurf: „Wäre mehr Platz im Staubecken gewesen, wäre weniger Wasser schwallartig über die Dammkrone ausgetreten. Ergo wäre die unvermeidbare Überflutung der angrenzenden Ortschaften im Anschluss nicht derart fatal ausgefallen.“

Pressekonferenz angekündigt

Auskunft gaben Betreiber e-regio und der WES nicht zu allen Fragen, allerdings zu den voranschreitenden Umbaumaßnahmen. Aktuell werde die Scharte in die Dammmauer errichtet. „Das soll dafür sorgen, dass das Becken nicht mehr derart voll wird wie zuletzt und permanent viel Wasser abfließen kann“, sagt Ellmer. E-regio hatte die Baumaßnahme schon zuvor auf GA-Anfrage bestätigt.

Weitere Aufklärungsarbeit wollen e-regio und der WES am kommenden Samstag leisten. Dann stehen unter anderem e-regio-Geschäftsführer Markus Böhm sowie Swisttals Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner in einer gemeinsamen Pressekonferenz Rede und Antwort.

„Mich interessiert nach wie vor, weshalb die Talsperre nicht vorher schon völlig leer gewesen ist. Die Unwetterwarnung war tagelang bekannt“, sagt Ellmer. „Auf eine Antwort darauf sind bestimmt nicht nur die Swisttaler sehr gespannt.“

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