Kommunalwahl 2020 Joachim Mittweg will sich für eine Gesamtschule einsetzen

Der General-Anzeiger stellt die Kandidaten aus dem Rhein-Sieg-Kreis vor, die bei der Wahl im September antreten. Joachim Mittweg (UWG) setzt zudem auf strategische Haushaltsplanung

 Auf Listenplatz 1 der UWG steht Joachim Mittweg.

Auf Listenplatz 1 der UWG steht Joachim Mittweg.

Foto: Privat

Der Kandidat Joachim Mittweg (UWG)

Personell war die zurückliegende Wahlperiode nicht immer leicht für die UWG und ihren Fraktionsvorsitzenden Joachim Mittweg. Gleich zwei Ratsmitglieder verließen wegen unterschiedlicher Auffassungen in der politischen Arbeit die Fraktion. Jetzt will Mittweg auf Listenplatz 1 bei der Kommunalwahl am 13. September mit neuem Team durchstarten.

Der 72-Jährige ist gebürtiger Westfale, in Berkum mittlerweile aber mehr als angekommen. Vor dem Ruhestand arbeitete er als Betriebswirt. So ist ihm vor allem der Haushalt und mit ihm das Hinterfragen von nötigen oder unnötigen Ausgaben ein Anliegen. Aber auch bei anderen Themen gibt es durchaus unbequeme Fragen von ihm an die Bürgermeisterin oder den Beigeordneten. Oder auch schon einmal an die anderen Parteien im Plenum.

Sein Credo: „Meckern bringt nichts. Nur wer sich aktiv einbringt, hat die Chance, Einfluss auf Veränderungen zu nehmen.“ Politisch aktiv ist Mittweg nach eigenen Angaben seit mehr als 25 Jahren in Remagen und Wachtberg. Gefragt nach Vorbildern nennt er keine konkreten Personen; aber „alle, die ohne Scheuklappen, ideologiefrei, pragmatisch und unvoreingenommen die Sache in den Mittelpunkt stellen und konstruktiv an einer Lösung mitarbeiten“. Sein Lieblingsplatz liegt am Rodderberg mit dem Blick auf Bonn, den Rhein, das Siebengebirge und die  „Wachtberger Kugel“.

Die Gemeinde steht kurz vor einem Haushaltssicherungskonzept. Wie wollen Sie das verhindern?

Es muss Schluss sein damit, dass die Aufwendungen die Erträge regelmäßig übersteigen und die Gemeinde dadurch über ihre Verhältnisse wirtschaftet. Bevor über Steuererhöhungen nachgedacht wird, ist der Blick vorrangig auf die Ausgabenseite zu richten. Alle Ausgaben sind auf den Prüfstand zu stellen. Dabei sind Einsparpotentiale, Rationalisierungsmaßnahmen sowie Kooperationen mit Nachbargemeinden zu identifizieren.

Welches sind die drei dringlichsten Themen in Wachtberg und warum?

Förderung und Stärkung des attraktiven Standortes Wachtberg für Bürger und Gewerbe durch nachhaltige und umweltschonende Investitionen, die nach ökologischen Standards auszurichten sind. Weiterentwicklung des Schulstandortes Wachtberg mit einem attraktiven weiterführenden Schulangebot bis hin zum Abitur (Gesamtschule) sowie ein ansprechendes Jugendfreizeitangebot. Strategische Haushaltsplanung, die Antworten auf grundsätzliche Fragestellungen gibt und klare Festlegungen trifft. Wie groß soll der Leistungsumfang und die Leistungsqualität sein, die wir den Bürgern anbieten wollen? Haben wir dazu die erforderlichen Finanzmittel beziehungsweise wie stellen wir diese sicher?

Auf welchen Erfolg würden Sie in fünf Jahren gerne zurückblicken?

Wenn unsere Gemeinde den mehr als 1300 Schülern, die heute weite Wege und lange Fahrzeiten in Kauf nehmen müssen, ermöglichen würde, hier auch das Abitur machen zu können. Wenn die Attraktivität Wachtbergs für alle Bevölkerungsgruppen – insbesondere im Hinblick auf die Bereiche Wohnen-Arbeiten-Freizeit – weiter gesteigert werden konnte. Wenn es gelänge, den Haushalt derart zu konsolidieren, dass die Finanzkraft der Gemeinde nicht dauerhaft überfordert wird.

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