Abschied vom Wachtberger Rathaus Fachbereichsleiter wechselt nach 47 Jahren in den Ruhestand

Wachtberg · Als 16-jähriger Azubi hat Alfons Engels einst seine Berufslaufbahn im Wachtberger Rathaus gestartet. Nach 47 Jahren in den unterschiedlichsten Fachbereichen der Verwaltung tritt er nun seinen Ruhestand an.

 Bürgermeister Jörg Schmidt (r.) dankt Alfons Engels für dessen langes Wirken in der Gemeindeverwaltung.

Bürgermeister Jörg Schmidt (r.) dankt Alfons Engels für dessen langes Wirken in der Gemeindeverwaltung.

Foto: Gemeinde Wachtberg

Sich in den Dienst einer Sache zu stellen, kann schnell erledigt sein oder länger dauern. Auf 47 Jahre hat es Alfons Engels gebracht, der sich sozusagen in den Dienst aller Wachtberger gestellt hat. Nun wechselte der Gemeindemitarbeiter in den mehr als verdienten Ruhestand.

Fünf Jahre nach der kommunalen Neugliederung kam er 1974 ans Rathaus des Drachenfelser Ländchens. 16 Jahre jung und wahrscheinlich nicht ahnend, dass er sein gesamtes Berufsleben im Gebäude an der Rathausstraße verbringen würde. Die erste Station nach seiner Ausbildung war für den frisch gebackenen Beamteninspektoranwärter das Schul- und Kulturamt. 1980, vier Jahre später, schloss er laut Pressestelle, die Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Dienstes ab, wechselte 1985 ins Ratsbüro und bald darauf ins Tiefbauamt. 1999 dann folgte der erste Chefposten in eben jenem Amt.

Die Betreuung der Flüchtlinge fiel in seinen Bereich

Ab 2012 verantwortete er als Fachbereichsleiter alle Angelegenheiten rund um Bauhof, Hoch- und Tiefbau, Gebäudemanagement sowie die Hausmeisterdienste. Man darf Engels wohl im positiven Sinne als umtriebig bezeichnen, denn 2015 wechselte er nochmal in einen ganz neuen Bereich. Er leitete den Fachbereich 2, worunter das Standes-, Melde- und Ordnungsamt sowie das Bürgerbüro, Soziales und Asyl fallen.

An Arbeit jedenfalls mangelte es dem Verwaltungsfachmann nie. Denn gerade in den letzten Jahren fielen bedeutende Ereignisse in seine Zuständigkeitsbereiche: Die Starkregen im Ländchen, die Brücken wegknicken ließen und einen stärkeren Fokus auf den Unwetter- und damit Hochwasserschutz mit sich brachten, das hohe Asyl- und Flüchtlingsaufkommen oder aktuell die Corona-Pandemie.

„Mir ist aufgefallen, dass Sie ein Allrounder sind und in fast allen Bereichen des Rathauses tätig waren, außer der Finanzverwaltung“, sagte Bürgermeister Jörg Schmidt in einer kleinen Feierstunde zum Abschied. Um direkt das Ansinnen hinterherzuschicken, ob er statt des Ruhestands nicht vielleicht doch die 50 Jahre Dienstzugehörigkeit voll machen und die Abteilung Finanzen unterstützen wolle.

Das wollte Engels dann doch nicht mehr. „Ich bin stolz darauf, was wir gemeinsam gemeistert haben“, erinnerte er sich an die vielen besonderen Herausforderungen. Immer habe man alles dank des guten Zusammenhalts im Team und dank der guten Zusammenarbeit aller meistern können, betonte er. Es habe ihm viel Spaß gemacht; er habe viel erlebt.

Den Nachfolger hat er selbst eingearbeitet

Besonders, die positive Veränderung Wachtbergs, die er teils selbst mitgestaltet hat, freue ihn. Beispielhaft nannte er den Bau des Berkumer Schul- und des Einkaufszentrums. „Jetzt freue ich mich auf das, was kommen wird“, resümierte der Pensionär in spe. Nicht ohne noch schmunzelnd zu erwähnen, dass damals, als er im Rathaus anfing, sein Chef auch Schmidt geheißen habe, so wie jetzt, wo er aufhöre: „Da schließt sich der Kreis.“

Das Feld jedenfalls hat der 62-Jährige gut bestellt zurückgelassen. Schon seit dem Frühjahr hat er Jan Schatton als seinen Nachfolger eingearbeitet. Der neue Fachbereichsleiter dankte dem alten dafür herzlich. Er sei auf ein gutes Team im Rathaus getroffen, meinte der 53-Jährige. Doch selbst wenn er bis zur Rente bleibt, wird er Engels Verwaltungsjahre in Wachtberg nicht toppen können.

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