Kölner gewinnen mit 3:0 Ellyes Skhiri dominiert beim Sieg des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt

Köln · Der 1. FC Köln siegt mit 3:0 gegen Eintracht Frankfurt. Die Kölner setzen sich dominant durch und holten sich drei wichtige Punkte im engen Tabellenkampf.

Ellyes Skhiri traf zweifach für den 1. FC Köln.

Ellyes Skhiri traf zweifach für den 1. FC Köln.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

In Köln haben Feierlichkeiten gerade Hochkonjunktur. Der Höhepunkt der fünften Jahreszeit steht kurz bevor, doch bevor der erreicht ist, geht es beim ersten Fußballclub der Stadt hoch her. An diesem Montag feiert der „Effzeh“ seinen 75. Geburtstag. Einstimmen konnte sich der FC allerdings bereits einen Tag Beginn der eigentlichen Feierlichkeiten. Mit dem am Ende verdienten 3:0 (0:0)-Sieg gegen Eintracht Frankfurt am Vorabend des Ehrentages hat die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart, die in diesem Jahr ungeschlagen bleibt, schon mal den Festakt eingeläutet. Und gezeigt, dass rauschhafte Zustände nicht nur an Karneval möglich sind. Das Stadion in Müngersdorf stand jedenfalls Kopf. Und es feierte eine Mannschaft, die sich mit dem zweiten Sieg in diesem Jahr in der Tabelle weiter nach oben orientieren kann. „Die Jungs haben den Club beschenkt“, sagte Thomas Kessler, Sportlicher Leiter des FC, „so lässt sich morgen Geburtstag feiern.“

Anlass sah Baumgart nicht, sein Team nach dem 0:0 gegen Leipzig großzügig zu modifizieren. Lediglich Denis Huseinbasic rückte in die erste Elf und ersetzte Dejan Ljubicic (Erkältung). Der Kölner Trainer hatte zwar angekündigt, bei ihm müsse die Null hinten nicht stehen, zunächst aber begann sein Team in Lauerstellung. Die Eintracht suchte ihren schnellen Ausnahmestürmer Randal Kolo Muani. Doch die Tür zum ersten Tor öffnete sich erst durch einen Kölner Fehler. Jesper Lindström ergaunerte sich den Ball von Kapitän Jonas Hector, war auf rechts auf und davon, doch sein Pass in die Mitte fand keinen Spieler (11.).

Langsam legten die Kölner ihre anfängliche Scheu gegen die ballsicheren Hessen ab, es entwickelte sich ein rasantes Spiel, in dem keine Mannschaft viel Zeit in Anspruch nahm, um mit Rasanz nach vorn zu spielen. Den ersten echten Aufreger gab es dann nach einer guten Viertelstunde: Nach einer Ecke bekam Eric Martel der Ball an den Oberarm, doch nach dem Videostudium sah Schiedsrichter Daniel Siebert von einem Elfmeter ab. Viel war ja vor dem Spiel von einem Höchstmaß an Intensität gesprochen worden, das beide Mannschaften auf den Platz bringen wollten. Baumgart sah sogar die Vorzeichen gegeben, einen Fußball zu erwarten, der „nicht geiler werden kann“. Nach dem Spiel jedoch ordnete er das Geschehen dann nüchterner ein. „Es war heute ein hart erarbeiteter Sieg“, sagte er, „und das Quäntchen Glück hatten wir auch.“

Der 1. FC Köln besiegt Eintracht Frankfurt
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Zwar boten beide Mannschaften viel Einsatz, doch wirklich gefährlich waren über weite Strecken einzig die Gäste. So war es der ansonsten erneut bärenstarke Jeff Chabot, der am Sonntag 25 Jahre alt wurde, der wegrutschte, doch Benno Schmitz spielte gegen Kolo Muani den Feuerwehrmann (25.). Eine Minute zuvor hatte sich sein Team dem Frankfurter Tor zumindest genähert. Linton Maina, von Eric Martel auf die Reise geschickt, war frei durch auf dem linken Flügel, sein Pass aber zu unpräzise (24.).

Ohnehin war zunächst offensichtlich, dass beide Teams die besten Abwehrreihen in diesem Jahr mit jeweils lediglich zwei Gegentoren vor dem direkten Duell aufbieten konnten. Frankfurt ließ den Ball sicher und elegant laufen, die Kölner verteidigten aufmerksam, hatten allerdings Glück, dass der Champions-League-Achtelfinalist eine bedrohliche Überzahlsituation mit Mario Götze, Lindström und Kolo Muani nicht nutzte, weil Abwehrchef Timo Hübers fachgerecht einschritt (32.). Auch er war Garant dafür, dass der FC zum dritten Mal in Folge ohne Gegentreffer blieb.

Nach der Pause hatte Hübers gleich wieder seine Füße im Spiel. Den Pass des durchgestarteten Lindström klärte er im Abwehrzentrum. Und es ging weiter, ohne das Bremspedal durchzudrücken. Eine kurz ausgeführte Ecke schlug Florian Kainz mit Vehemenz vor das Tor, und Hübers, gerade noch hinten im Einsatz, nickte den Ball an Eintracht-Torhüter Kevin Trapp vorbei ins Tor – 1:0 (49.), der erste Kölner Treffer nach zwei torlosen Spielen. Frankfurt musste nun noch offensiver agieren – und tat das, lief aber Gefahr, dem FC Konterchancen zu eröffnen. So wurde ein Schuss von Steffen Tigges in letzter Sekunde geblockt (55.). Die Baumgart-Elf verstand es, sich immer wieder aus der Umklammerung der Frankfurter zu befreien und Nadelstiche zu setzen. So hatte Maina erstaunlich viel leere Wiese vor sich, die er mit seiner Schnelligkeit vortrefflich bearbeitete. Seinen Pass nahm der eingewechselte Sargis Adamyan auf, der zögerte frei vor Trapp aber zu lange. Doch der erneut überragende Ellyes Skhiri war ja vom eigenen Strafraum aus mitgelaufen – und nach seinem Kopfball hieß es 2:0 (71.). Zwar musste dann auch FC-Torhüter Marvin Schwäbe noch mal ernsthaft einschreiten (74.), die Kölner verstanden es aber weitgehend die Gäste von ihrem Tor fernzuhalten. Sie spielten weiterhin mit enormer Leidenschaft, und es war Skhiri, der mit seinem zweiten Treffer (86.) die Karnevalsparty und schon mal ins Laufen brachte. Der Feiermarathon ist eröffnet. Eine hohe Zahl verkleideter – und unverkleideter – Jecken im Stadion begann schon am Sonntagabend in Müngersdorf damit.

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