Klare Ansage FC-Trainer Steffen Baumgart fordert auch gegen Dortmund den Sieg

Köln · FC-Trainer Steffen Baumgart zeigt sich vor dem Spiel gegen Dortmund am 27. Spieltag euphorisch und freut sich auf das Wiedersehen mit seinem Freund Marco Rose. Gegen den BVB will der Kölner Coach unbedingt dreifach punkten.

 Will auch gegen Dortmund gewinnen: FC-Trainer Steffen Baumgart.

Will auch gegen Dortmund gewinnen: FC-Trainer Steffen Baumgart.

Foto: AP/Martin Meissner

Steffen Baumgart, der Trainer des 1. FC Köln, wird vor den Ligaspielen nicht müde zu betonen, dass es nicht darum gehe, es dem Gegner schwer zu machen. Einzig und allein der Sieg zähle. Damit schließt der 50-Jährige ein Unentschieden als Ziel kategorisch aus. Gerade jedoch gegen Topmannschaften ordnen sich die Underdogs im Vorfeld häufig gerne unter. Vermutlich um Fans und Gegner positiv überraschen zu können. Dann heißt es, dass mit Glück ein Punkt herausspringen kann.

Aber nicht Baumgart. Bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel des 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund am Sonntag (19.30 Uhr/Dazn) legte der FC-Trainer nun noch einmal eine Schippe drauf. „Wir gehen nicht in das Spiel, um irgendwelche Favoritenrollen zu verteilen. Ich betone es nicht zum ersten Mal, ich will dieses Spiel gewinnen.“ Und fügt hinzu: „Vielleicht auch, weil ich gegen Rosi noch nie gewonnen habe.“ Baumgart verbindet mit BVB-Trainer Marco Rose bekanntlich eine langjährige Freundschaft.

Wichtige Leistungsträger werden fehlen

Dabei ist das erklärte Ziel gegen seinen Freund „Rosi“ hochgesteckt. „Erst mal bin ich froh, dass jemandem auffällt, dass die Dortmunder besser spielen, als über sie geschrieben wird. Das ist die zweitbeste Rückrunden-Mannschaft. Sie hat von neun Spielen sieben gewonnen und in den letzten Partien haben sie fast immer zu null gespielt“, so der Trainer.

Auch wenn dem BVB derzeit eine unspektakuläre Spielweise vorgeworfen wird, überraschte die Borussia zuletzt mit einer kompakten Defensivausrichtung und beeindruckender Effektivität. Am Mittwochabend im Nachholspiel gegen Mainz 05 gewann die Mannschaft mit 1:0 durch ein Tor von Axel Witsel in der 87. Minute. Ein ähnlich hart umkämpftes Spiel könnte es auch am Sonntag geben, wenn der FC, wie vom Trainer vorgesehen, an seinem intensiven Pressing festhält.

Der Spaß steht im Vordergrund

Trotz der Dortmunder Qualität fand Baumgart nur positive Vorzeichen für die kommende Begegnung. „Ich darf vor 50 000 Zuschauern bei schönem Wetter unten am Rand stehen und eine Mannschaft betreuen. Mehr grinsen kann ich nicht, auch wenn man es mir nicht immer ansieht.“ Einen klaren Appell richtete er dennoch an sein Team. „Wir haben die Möglichkeit, vor voller Hütte zu spielen, und das muss auch zu sehen sein. Die Euphorie, die von unseren Zuschauern ausgeht, sollte man auch auf dem Platz sehen.“

Auch wenn Baumgart es nicht zugibt, dürfte der Personalmangel dem Trainer zumindest ein paar Sorgen bereiten. Mit Kapitän Jonas Hector und Florian Kainz fehlen dem FC gleich zwei wichtige Stammspieler. Ellyes Skhiri droht ebenfalls auszufallen. Dejan Ljubicic und Kingsley Schindler kamen im letzten Spiel von der Bank und kreierten gemeinsam das Siegtor gegen Leverkusen. Schindler wird definitiv fehlen, Ljubicic wahrscheinlich. Zu einer möglichen Aufstellung äußerte sich der 50-Jährige nicht. „Morgen werden noch einmal alle Schäfchen gezählt. Gucken wir mal, was dabei herauskommt.“

Trotz der zahlreichen Ausfälle lässt sich Baumgart seine Freude auf das Spiel nicht nehmen. „Wir reden von Emotionen, von allem, was Fußball ausmacht. Jetzt wäre es nur noch schön, wenn die Ultras wieder da wären.“ Auch wenn erstmals wieder 50 000 Fans das Spiel im Stadion verfolgen dürfen, handelt es sich dabei um einen Wunsch, der wohl unerfüllt bleiben wird. Die aktive Fanszene steht seit Einführung der Corona-Beschränkungen nicht mehr in der Kurve. Die Forderung zur Rückkehr beinhaltet weitreichende Regellockerungen. „Ich kann verstehen, dass sie sagen, alle oder keiner. Sie stehen zu ihren Bedingungen, und das finde ich auch richtig. Trotzdem weiß ich, dass sie dann hinterher da sind“, so Baumgart. Vor allem nach dem Empfang der Mannschaft nach dem Derbysieg gegen Leverkusen dürfte der Trainer positiv auf die Fanszene zu sprechen sein. Zahlreiche Anhänger hatten den FC am Geißbockheim erwartet.

Unabhängig vom Ausgang des Spiels am Sonntag setzt Baumgart im Tippspiel um die Meisterschaft weiterhin auf die Dortmunder. Am Sonntag möchte er seinem Freund „Rosi“ natürlich trotzdem keinen Punkt schenken. Die Botschaft: „Leute, lasst uns Spaß haben. Mehr geht nicht.“

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