Projekt in Bad Godesberg Stadt Bonn erklärt Kostenverdopplung beim Kurfürstenbad

Bad Godesberg · Die Stadtverwaltung Bonn hat nun die Kostensteigerung beim Kurfürstenbad erklärt. Vor allem das erweiterte Raumprogramm sei einer der Kostentreiber. Oberbürgermeisterin Katja Dörner verlangt eine sachliche Debatte.

Die Verwaltung hat nun die Kostenentwicklung beim neuen Kurfürstenbad erklärt.

Die Verwaltung hat nun die Kostenentwicklung beim neuen Kurfürstenbad erklärt.

Foto: Maximilian Mühlens

Ob innerhalb der Politik, in den sozialen Netzwerken oder auf der Straße: Das Kurfürstenbad und sein Neubau bewegt die Bad Godesberger. Vor allem die Nachrichten der vergangenen Tage. Wie berichtet, soll die Technikplanung so umgeplant werden, dass das neue Bad vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Zudem wurde bekannt, dass die Kostenschätzungen von 15 auf 32,9 Millionen Euro berichtigt wurden.

Mit einer Pressemeldung, die das städtische Presseamt am Donnerstag verschickt hat, versucht die Verwaltung nun über den aktuellen Stand aufzuklären und die gestiegenen Kosten zu erklären. Zeitgleich wurden diese Informationen in einer Mitteilungsvorlage dem Sportausschuss, der am Donnerstagabend tagte, und dem Rat übermittelt.

Räumlichkeiten wurden in der Planung erweitert

„Ursprünglich hatte die Verwaltung für den Neubau des Kurfürstenbades Räumlichkeiten von rund 15.000 Kubikmetern umbautem Raum zugrunde gelegt. Dieses Raumprogramm sah ein Sportbecken, ein Lehrschwimmbecken und ein Kinderbecken vor“, so die Verwaltung. Die Bezirksvertretung Bad Godesberg hatte dem Rat ein erweitertes Raumprogramm zum Beschluss empfohlen. Dieses sah ein Multifunktions- beziehungsweise ein Therapiebecken sowie einen Saunabereich vor.

Diese Änderungen hätten dazu geführt, dass das Raumprogramm nun Räumlichkeiten mit rund 24.500 Kubikmetern umbautem Raum habe. „Gegenüber dem ursprünglich vorgesehenen Schwimmbad-Angebot hat sich das Raumprogramm somit um über 63 Prozent erhöht“, erklärte die Verwaltung. Dieses erweiterte Raumprogramm und die allgemeinen Baukostensteigerungen hätten dazu geführt, dass „die ursprünglichen Annahmen zum Finanzrahmen für dieses Projekt angepasst werden“ mussten. „Die zuletzt beauftragte Überarbeitung des Konzepts zur Wärmeversorgung ist nicht Bestandteil der vorliegenden Kostenschätzung. Diese wird aktualisiert, sobald die Überarbeitung vorliegt“, so die Verwaltung.

Kurfürstenbad soll Bonns erstes klimaneutrale Hallenbad werden

Wie berichtet, hatte das Planungsbüro bislang ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk eingeplant. Das Büro soll nun prüfen, ob man auf dieses auch verzichten könnte. So könnte „das erste klimaneutrale Hallenbad in Bonn“ entstehen, heißt es in der Mitteilung. Hintergrund dafür ist der Beschluss des Rates, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden.

„Das Bad klimaneutral zu bauen, ist eine wichtige Investition in die Zukunft und damit ganz im Sinne unserer Kinder und Enkel“, betont Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne). „Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist es von großer Bedeutung, dass unsere anstehenden städtischen Bauprojekte so klimafreundlich wie möglich sind. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, das Energiekonzept auf seine Zukunftsfähigkeit hin zu prüfen und anzupassen“, wird Dörner weiter zitiert.

Kosten sollen durch Bäderpauschale gedeckt werden

Die 15 Millionen Euro seien in der Vergangenheit genannt worden, um im Rahmenplan zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft (am 18. Juni 2020 beschlossen) eine finanzielle Orientierung zu den jeweiligen Badprojekten zugeben. Zu diesem Zeitpunkt hätte es weder Vorplanungen noch „konkrete Kostenschätzungen“ gegeben, heißt in der Mitteilung. „Wir sollten bei der Diskussion um das Kurfürstenbad sachlich bleiben und zu den Fakten zurückkehren. Die aktuelle Kostenschätzung ist durch die Änderungen im Raumprogramm und angesichts der aktuellen Baupreise nicht seriös mit den Ansätzen aus dem Bäderkonzept von 2020 vergleichbar“, so die Oberbürgermeisterin.

Die aktuellen Kosten von 32,9 Millionen Euro sollen aus der Bäderpauschale gedeckt werden. „Aus Sicht der Verwaltung war es daher nicht notwendig, für den Doppelhaushalt 2023/24 zusätzliche Mittel zur Realisierung dieses Projektes zu veranschlagen“, so die Verwaltung.

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