Barrierefreie Bushaltestellen Bauarbeiten auf L 123 sorgen weiter für Rückstaus

Wachtberg-Berkum · Seit Kurzem haben die Bauarbeiten an der Rathausstraße zwar die Seiten gewechselt, Rückstau auf der L 123 gibt es aber weiterhin. Für den Bau der barrierefreien Haltestellen „Seniorenpark“ regeln Baustellenampeln den Verkehr auf der verbleibenden Fahrspur.

 An der Rathausstraße in Berkum wird die  Haltestelle „Seniorenpark“  aktuell barrierefrei ausgebaut.

An der Rathausstraße in Berkum wird die Haltestelle „Seniorenpark“ aktuell barrierefrei ausgebaut.

Foto: Axel Vogel

Wer ortskundig ist, plant seit April etwas mehr Zeit ein, wenn er die L 123 wahlweise gen Norden oder Süden durch Berkum passieren muss. Denn wegen des barrierefreien Ausbaus der Haltestelle „Seniorenpark“ geht es am Ortseingang nur einspurig über die Rathausstraße. Den Verkehr regeln Baustellenampeln, aber bei mindestens 8000 Autos pro Tag sind an diesen längere Rückstaus programmiert.

Zunächst war die Spur in Richtung Oberbachem gesperrt, um den Busbordstein zu bauen. Auf Nachfrage bestätigte die Gemeinde Wachtberg, dass diese Arbeiten sehr weit fortgeschritten sind. „Auf der bereits fertiggestellten Seite fehlen noch das Wartehäuschen, die Mastanlage für den Fußgängerüberweg sowie die Ergänzung der vorhandenen Straßenbeleuchtung“, teilte Gemeindesprecherin Margrit Märtens mit. Weshalb die Baustelleneinrichtung auch auf die andere Seite, also Richtung Adendorf, wechselte.

Einbahnstraßenregelung am Bollwerk bleibt vorerst

In der zurückliegenden Woche sah man die Arbeiter allerdings eher selten auf der Baustelle, der Bagger verharrte in der immer selben Position. Seit Montag nun ist wieder Bewegung zu sehen. Aber wer gehofft hatte, dass die Gemeinde mit der Freigabe der südlichen Spur auch die vorübergehende Einbahnstraßenregelung Am Bollwerk aufheben würde, der wurde enttäuscht. Warum dies noch nicht möglich sei, begründete Märtens wie folgt: „Das Ausfahren vom Bollwerk aus auf die L 123 ist aus Platzgründen sowie aus Verkehrssicherheitsgründen nicht möglich, sodass lediglich die Zufahrtsmöglichkeit in Richtung Züllighoven angeboten wird.“

Nicht ganz nachvollziehbar ist das für Anlieger wie Svenja Bungert. Die Inhaberin des Kinder-Secondhandshops Pinguin wundert sich, dass man die benötigen Pflastersteine nicht woanders habe lagern können. Ein weiteres Problem neben der durch die Einbahnstraßenregelung etwas aufwendigeren Heimfahrt für ihre Kunden: „Sie finden keine Parkplätze mehr.“ Denn durch den großen Umweg, den der Bus aus Züllighoven nehmen müsse, seien überall Parkverbotsschilder aufgestellt worden. „Deshalb ist der kleine Parkplatz nun mit Autos von Anliegern vollgestellt“, so Bungert. Das betreffe auch die Kunden der benachbarten kleinen Läden.

Die Zufahrt zur Klosterstraße ist nicht möglich

Auf der anderen Seite seien die Bauarbeiter sehr geduldig, wenn mal wieder jemand falsch geparkt habe. „Trotzdem hoffe ich, dass die Baustelle bis zu meinem Wintergeschäft erledigt ist“, sagte Bungert. Gemeindesprecherin Märtens gab Entwarnung in diesem Punkt: „Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme wird voraussichtlich bis August 2022 andauern.“

Überrascht gewesen sein dürften all jene, die bislang die Klosterstraße für eine nicht ganz legale Abkürzung genutzt haben. Denn seit dem Seitenwechsel der Baustelle ist sie gesperrt. Dazu erklärte Märtens, dass der Radius des Einmündungsbereiches zur Klosterstraße so optimiert werde, dass künftig das Ein- und Ausfahren auf die L 123 besonders für landwirtschaftlichen Verkehr deutlich erleichtert werde. „Der durch die baulichen Maßnahmen in Anspruch genommene Straßenraum lässt es leider nicht zu, dass die Verkehrsbeziehung aufrechterhalten werden kann“, so die Sprecherin. Mit rund 300.000 Euro Baukosten rechnet die Gemeinde für die beiden Bushaltestellen, 90 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt der Nahverkehr Rheinland (NVR).

Bald soll es einen Zebrastreifen geben

Wie berichtet, hatte die Gemeinde die notwendige Modernisierung der beiden Stopps 2016 zunächst zurückgestellt, da noch nicht geklärt war, wie die künftige Linienführung der Busse aussehen sollte. Dann jedoch war entschieden worden, dass die Haltestelle neben der am Rathaus die Grundschule Drachenfelser Ländchen und die Hans-Dietrich-Genscher-Schule bedienen sollen.

Parkplätze wird es künftig an der Durchgangsstraße weniger als vorher geben. Grund ist die Länge des Bussteigs in Richtung Meckenheim, der auf 18 Meter ausgebaut wird. In der Nähe der Einmündung zur Straße Am Bollwerk soll es auf der L 123 einen Zebrastreifen geben. Bislang existiert an ähnlicher Stelle eine Mittelinsel.

Die momentane Einspurigkeit ist schon ein kleiner Vorgeschmack auf die Zeit nach der Fertigstellung. Wie bei der Haltestelle am Rathaus wird die Fahrbahn etwas verengt, sodass ein Vorbeifahren am haltenden Bus nicht möglich ist. Gemeinde, Planer und letztlich StraßenNRW hatten sich für diese Form der Verkehrsberuhigung ausgesprochen.

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