Auf dem Weg zur Klimaneutralität Flughafen Köln/Bonn und Eurowings pflanzen 6000 Bäume

Königsforst · Der Flughafen Köln/Bonn und die Lufthansa-Tochter Eurowings wollen mit einem gemeinsamen Aufforstungsprojekt im Naturschutzgebiet Königsforst bei Köln ihre eigenen Anstrengungen unterstreichen, zu klimaneutralen Unternehmen zu werden.

Flughafen-Chef Thilo Schmid (r.) und Eurowings-Chef Jens Bischof (Mitte) pflanzen im Königsforst bei Köln zwei Bäume. Förster Jan Borchert (l.) leitet sie an.

Foto: Ulla Thiede

Das Verkehrsmittel Flugzeug hat in Zeiten des Klimawandels gesellschaftlich gesehen keinen leichten Stand. Bahnfahren genießt bei erklärten Naturschützern hohes Ansehen, während Fliegen von ihnen nahezu geächtet wird. Das wollen der Flughafen Köln/Bonn und die Lufthansa-Tochter Eurowings, die ihre Zen­trale in Köln hat, ändern. Mit einem gemeinsamen Aufforstungsprojekt im Naturschutzgebiet Königsforst bei Köln wollen sie ihre eigenen Anstrengungen unterstreichen, zu klimaneutralen Unternehmen zu werden.

Der Flughafen will seine Kohlendioxidemissionen bis 2030 um 65 Prozent reduzieren, spätestens 2045 soll der Airport klimaneutral sein. Bei der Lufthansa-Gruppe wird es noch etwas länger dauern, da soll, wie Eurowings-Chef Jens Bischof am Donnerstag bei der Pflanzaktion in Königsforst erläuterte, die Klimaneutralität 2050 erreicht sein, in acht Jahren immerhin soll der CO2-Ausstoß gegenüber dem Niveau von 2019 halbiert worden sein.

Nachhaltiger Kraftstoff als wichtiger Baustein

Ein wichtiger Baustein ist dabei nachhaltiger Kraftstoff, sogenannte „sustainable fuels“, die über die „Power-to-Liquid“-Technologie hergestellt werden. PtL-Kraftstoffe sind klimaneutral, sie werden durch den Einsatz von elektrischem Strom gewonnen. Bischof zufolge ist die Lufthansa-Gruppe in Europa der größte Abnehmer von PtL-Kraftstoffen, die allerdings drei bis fünf Mal so teuer sind wie herkömmliches Kerosin. Immerhin kann PtL dem normalen Flugbenzin beigemischt werden. Flughafen-Geschäftsführer Thilo Schmid erklärte, wie der Airport die Infrastruktur bereitstellt, damit die Maschinen damit betankt werden können.

Beim Flughafen gehört zur Nachhaltigkeitsstrategie auch die Installation von Photovoltaik auf allen neuen Gebäuden, die dafür geeignet sind. Er hob insbesondere die Hallen der Frachtunternehmen wie DHL, UPS und Fedex hervor. Rund 15 000 Solarpanele seien bereits installiert. Auch verfügt der Airport über ein Blockheizkraftwerk und setzt auf die fortschreitende Umstellung auf LED-Beleuchtung im Innen- und Außenbereich. Schmid unterstrich, dass der Lärmschutz zur Nachhaltigkeitsstrategie gehöre. In den vergangenen 20 Jahren seien rund 80 Millionen Euro für den passiven Lärmschutz ausgegeben worden. So wurden moderne Fenster in der Nachbarschaft eingebaut.

Die Pflanzaktion von 6000 klimaresistenten Eichen im Königsforst haben sich Eurowings und der Flughafen nach eigenen Angaben einen mittleren fünfstelligen Betrag kosten lassen. Der Borkenkäfer hat auch hier in den vergangenen drei Jahren den Fichtenbestand stark dezimiert.