Auch Remagen will nicht für Feuerwerk zahlen Düstere Aussichten für Rhein in Flammen

Update | Region · Die Perspektive für das Feuerwerk-Spektakel Rhein in Flammen wird immer düsterer. Denn nach einer Reihe anderer Kommunen will sich nun auch Remagen nicht an den Kosten beteiligen. Dieses Signal gaben die dortigen Politiker jedenfalls im Haupt- und Finanzausschuss.

 Rhein in Flammen: Schaulustige betrachten Feuerwerk am Himmel vom Remagener Rheinufer aus.

Rhein in Flammen: Schaulustige betrachten Feuerwerk am Himmel vom Remagener Rheinufer aus.

Foto: ahr-foto

Das Feuerwerk-Spektakel Rhein in Flammen könnte im nächsten Jahr zu einer kleinen, auf die Bundesstadt Bonn beschränkten Veranstaltung schrumpfen. Nachdem bereits die beteiligten Städte, Linz und Königswinter signalisiert haben, für in der Vergangenheit entstandene Defizite des Hauptveranstalters „T&C Bonn“ (Bonn Region Tourismus und Congress Gesellschaft) nicht mit aufkommen zu wollen, hat sich nun auch der Remagener Haupt- und Finanzausschuss mehrheitlich gegen eine gewünschte Beteiligung an Ausgleichzahlungen ausgesprochen. Nun sollen weitere Gespräche zwischen der T&C Bonn und den Rheinkommunen stattfinden.

Der Remagener Haupt- und Finanzausschuss hatte sich bereits Anfang September mit der Thematik befasst und die Verwaltung gebeten, eine detaillierte Kostenaufstellung in Bonn abzufragen. Hierbei sollten insbesondere auch die Kosten des Feuerwerks und die der Brückenillumination von Interesse sein. Hierbei handelt es sich um durch die T&C getragene Ausgaben. Danach entfielen auf Remagen im Jahr 4000 Euro für Feuerwerk, 3900 Euro für Bengalleuchten und für die Lichtinstallationen „Brücke von Remagen“ rund 4000 Euro. Mit den Kosten für Personal und weiteren Aggregaten kommt man in Bonn auf Beträge zwischen 16 000 und 18 000 Euro. Etwa in gleicher Höhe bewegen sich die auf die Stadt entfallenen Kosten nach Abzug der Einnahmen durch Standgebühren.

Verwaltung schlägt eigene Veranstaltung vor

„Von den Städten Königswinter und Linz ist bereits bekannt, dass die politischen Gremien dort die Ausgleichzahlung von jeweils 15 000 Euro für Rhein in Flammen 2023 abgelehnt haben“, berichtete die Remagener Stadtverwaltung. „Ich weiß nicht, ob die Schiffe an einem dunklen Remagen vorbeifahren wollen“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzende Christine Wiesmann. Sie wies auf die vielen positiven Impulse hin, die mit der Veranstaltung für die heimische Wirtschaft und Bevölkerung verbunden seien. „Alle haben von Rhein in Flammen profitiert“, so das Fazit der Sozialdemokratin.

„Rhein in Flammen ist eine etablierte Veranstaltung, die die Liberalen nicht leichtfertig aufgeben wollen. Gastronomie, Einzelhandel und auch die Bevölkerung, die lange corona-bedingt auf Feste verzichten musste, schätzen Rhein in Flammen“, sagte Christina Steinhausen für die FDP. Die Veranstaltung zähle zu den touristischen Höhepunkten der Stadt.

Nach Auffassung der Liberalen soll Bürgermeister Ingendahl mit dem Veranstalter nachverhandeln, um den erbetenen Kostenbeitrag von 15.000 Euro deutlich zu senken und andere Finanzierungsquellen aufzutun. Der Vorschlag der Verwaltung, eine eigene Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die laut Ingendahl „Remagen leuchtet" heißen könnte, „dürfte nur schwerlich ein Ersatz für das eindrucksvolle Spektakel sein, das wir kennen“, führte Steinhausen aus. Rhein in Flammen sei etabliert, eine weithin bekannte Marke, für die es sich zu kämpfen lohne, anstatt Zeit und Geld in neue Projekte zu investieren. Der Stadtrat wird nun final zu entscheiden haben, ob die Stadt bereit ist, ihren Anteil zur Deckung der Ausgaben beizusteuern.

Die Bonner Stadtverwaltung kündigt auf GA-Nachfrage an, „in Kürze“ mit allen Beteiligten zu sprechen, um eine kurz- und langfristige Lösung für die Veranstaltung zu finden. Ansonsten hält sich die Bundesstadt bedeckt. „Ich bitte um Verständnis, dass wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht detaillierter zu Ihren Fragen äußern“, so eine Sprecherin.

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