Auszeichnung im Landtag Anno-Gymnasium Siegburg wird Europaschule

Siegburg · Die Bewerbung ist von Schülerinitiativen angestoßen worden. Geplant werden dort nun Projekte für die nächsten fünf Jahre

 Die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse des Anno-Gymnasiums haben an einem digitalen interkulturellen Projekt teilgenommen.

Die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse des Anno-Gymnasiums haben an einem digitalen interkulturellen Projekt teilgenommen.

Foto: Achim Werner

Den Schülerinnen und Schülern des Anno-Gymnasiums ist es wichtig, ihre Schule in europäischem Kontext zu sehen. „Das Ziel ist, sich für andere Kulturen zu öffnen, um die eigene besser zu verstehen“, fasst Lehrer Achim Werner zusammen. „Wir leben in einem vereinigten Europa – aber das ist uns alles nicht wirklich nah.“ Das Wissen um eine europäische Identität gleiche mehr einem Flickenteppich.

Um die Interkulturalität an ihrem Gymnasium zu vertiefen, initiierten Jugendliche der höheren Klassen den Prozess, eine Zertifizierung als Europaschule zu erhalten. Einige der Kriterien, die von der Arbeitsgemeinschaft Europaschulen in Nordrhein-Westfalen (Argeus) festgelegt werden, erfüllte die Siegburger Schule bereits: „Da fehlte gar nicht mehr so viel“, berichtet Werner. Bereits seit 2008 bietet das Anno-Gymnasium einen bilingualen Bildungsgang an, hinzu kamen internationale Partnerschaften und auch die Möglichkeit, das Certilingua-Label für interkulturelle Kompetenzen zu erwerben.

Ergänzt wurde das Programm durch digitale Projekte, die in den Lockdownphasen gemeinsam mit Partnerschulen im europäischen Ausland durchgeführt wurden. „Gezielt in Angriff genommen haben wir jetzt noch die Auslandspraktika“, so Werner, Koordinator des bilingualen Bildungsgangs: „Die Schüler haben sich im Sommer geradezu auf diese Möglichkeit gestürzt.“ Trotz vierter Corona-Welle sei man relativ optimistisch, dass die Praktika in Irland, Spanien und Griechenland im Januar stattfinden könnten.

Zusätzlich durften die engagierten Kinder und Jugendlichen selbst am Stundenplan mitarbeiten. „Wir haben ein Europa-Curriculum aufgestellt, um zu bestimmen, in welchen Bereichen des Unterrichts Europa eine Rolle spielen soll“, erzählt Lehrer Werner. Das auch weitere Vernetzungsmöglichkeiten und Ansätze für fächerübergreifendes Arbeiten offenbart. Gleichzeitig überlegten Lehrkräfte und Lernende gemeinsam, welche Projekte man noch in Zukunft angehen könne. Alle fünf Jahre muss das Europaschullabel durch kontinuierliche Weiterentwicklung erneuert werden.

Zur Verleihung des Zertifikats reisen eine Abordnung von Mitgliedern der Schülervertretung und Lehrkräften sowie Schulleiter Sebastian Kaas zum NRW-Landtag nach Düsseldorf. Der 19. November, dient als Netzwerktreffen der Europaschulen, bei dem auch die neu hinzugekommenen Mitglieder vorgestellt werden. Zu diesem Zweck haben die Jugendlichen des Anno-Gymnasiums einen Kurzfilm gedreht, der ihre Schule präsentiert und zeigt, wo bei ihnen Europa sichtbar wird.

Werner wirkt hocherfreut, dass seine Schülerinnen und Schüler sich so motiviert für das Erreichen dieser Ziele einsetzen. Besonders vom Treffen im Landtag erhofft er sich neue Inspirationen: „Das ist ja das Wesen von Europa“, erklärt der Lehrer, „dass man sich bündelt, vernetzt und die Vorteile davon nutzt.“ Die Veranstaltung kann im Livestream auf der Homepage des Anno-Gymnasiums unter www.anno-gymnasium-su.de verfolgt werden.

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