Nach Afrika-Cup-Aus Kehrt FC-Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri zurück in die Startelf?

Köln · Der Kölner Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri könnte am Samstag gegen den SC Freiburg sein Comeback für den 1. FC Köln geben. Allerdings nur, wenn der FC seine Taktik ändert.

 Gegen Greuther Fürth erzielte Ellyes Skhiri (rechts) im Oktober einen Doppelpack und seinen bis jetzt letzten FC-Treffer.

Gegen Greuther Fürth erzielte Ellyes Skhiri (rechts) im Oktober einen Doppelpack und seinen bis jetzt letzten FC-Treffer.

Foto: dpa/Marius Becker

Reger Betrieb herrschte am Mittwochvormittag beim Training des 1. FC Köln. Erstmals seit Monaten stand der komplette Kader wieder auf dem Platz. Nur bekam Trainer Steffen Baumgart von dem fröhlichen Treiben nichts mit. Der Kölner Coach befand sich nach einem positiven Corona-Befund (siehe Kasten) in Quarantäne. So war es an Baumgarts Assistent André Pawlak, einen alten Bekannten wieder in den Kölner Reihen zu begrüßen: Ellyes Skhiri ist wieder zurück am Geißbockheim.

Der Tunesier, an dem in der Winterpause dem Vernehmen nach Olympique Lyon interessiert gewesen ist, war am Wochenende mit seiner Nationalmannschaft im Viertelfinale des Afrika-Cups gescheitert. Baumgart hatte seinem Mittelfeldmotor noch ein paar freie Tage in Aussicht gestellt. Doch Skhiri lehnte ab, kehrte am Mittwoch ins Training zurück. „Ich wollte nur einen Tag Pause machen, damit ich schnellstmöglich wieder mit dem Team auf dem Rasen bin. Mit meiner Leistung beim Afrika-Cup war ich nicht zufrieden. Es war schwierig, ich möchte meinen Rhythmus schnellstmöglich wiederfinden. Ich will dem FC helfen“, sagte Skhiri. „Wer ihn kennt, der weiß, dass er ehrgeizig ohne Ende ist. Er scharrt zu Hause wahrscheinlich schon mit den Hufen. Es wäre sicher eine große Enttäuschung für ihn, wenn er gegen Freiburg nicht dabei wäre“, hatte Baumgart zuletzt gesagt. Er würde sich freuen, wenn er Skhiri am Mittwoch wieder begrüßen dürfe.

Das übernahm nun Pawlak, der mit dem Trainerteam auch die Mannschaft auf das Duell gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr, Sky) vorbereitet. Ob Skhiri dann schon wieder ein Kandidat für die Startelf ist, ist aber fraglich. „Ich habe noch keine Rückmeldung von Max Weuthen (Kölns Fitnesstrainer, Anm. d. Red.), wie er den Zustand einschätzt. Das ist auch noch mal wichtig zu sehen: Welche Belastung hat tatsächlich stattgefunden über welchen Zeitraum? Um dann zu beurteilen: Wäre er spielbereit, würde das nach Ansicht der Trainer Sinn machen?“, sagte Interims-Sportchef Jörg Jakobs am Rande des Trainings. „Das müssen wir in den nächsten Tagen einfach sehen.“

Ändert der 1. FC Köln gegen Freiburg die Taktik?

In der jüngeren Vergangenheit verzichtete Baumgart gerne auf Rückkehrer, ob krank oder verhindert – zumindest für die Startelf. Für Skhiri wäre es der erste Einsatz für den FC seit zwei Monaten. Überhaupt kommt der 26-Jährige in dieser Spielzeit erst auf zehn Einsätze. In der Vorsaison war Skhiri Kölns Dauerbrenner, kam auf 32 Einsätze in der regulären Saison, überzeugte mit starken Pass-, Lauf- und Zweikampfwerten. In dieser Saison will es noch nicht so recht für den Mittelfeldspieler laufen. Im Oktober kehrte er mit einem gebrochenen Wadenbeinköpfchen von der Länderspielreise zurück, im Dezember fiel er krank aus, dann folgte die Reise zum Afrika-Cup. Dafür spielte unter anderem Salih Özcan und machte seine Sache vor allem vor der Winterpause sehr gut. Das Kölner Eigengewächs hat sich einen Stammplatz erkämpft. 

Dass das Trainerteam Özcan für Skhiri aus der Startelf rotiert, ist eher unwahrscheinlich. Doch Baumgart offenbarte nach dem 1:1 gegen den VfL Bochum vor zehn Tagen eine Alternative. Der VfL hatte die Schwäche des Kölner Offensiv-Fußballs offengelegt. Allen voran Gerrit Holtmann, der mit seinem schnellen Umschaltspiel und Tempovorstößen den FC immer wieder in Bedrängnis brachte. Özcan konnte als einziger Sechser die Lücken nicht schließen, früh stand es 0:1. Und Bochum hätte nachlegen können, wenn nicht müssen. Baumgart reagierte noch vor dem Wechsel. „Wir haben schon in der ersten Halbzeit auf zwei Sechser umgestellt, weil wir gemerkt haben, dass es mit einem Sechser dieses Mal nicht so gut gelungen ist.“ Eine aus Kölner Sicht gute Maßnahme, die Bochumer Angriffe wurden eingedämmt. „Wir werden an unseren Abläufen arbeiten. Es gibt einiges aufzuarbeiten, wo wir uns verbessern können“, sagte Baumgart damals.

Im zweiten Durchgang spielte Jonas Hector mit Özcan die Doppelsechs. Da Hector gegen Freiburg wohl wieder die Außenbahn bearbeiten wird, wäre Skhiri eine Alternative neben Özcan. Gerade gegen die ebenfalls offensivstarken Breisgauer könnte eine Doppelsechs Löcher stopfen. Allerdings zog sich Hector im Training am Mittwoch eine kleinere Blessur zu und musste die Einheit frühzeitig abbrechen. Auch Skhiri trainierte nur 40 Minuten mit der Mannschaft, arbeitete anschließend mit Athletiktrainer Weuthen. Einigermaßen fit sollte der Tunesier dennoch sein. Beim Afrika-Cup kam er in fünf Spielen zum Einsatz.

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