Sturmtief Ylenia hält Einsatzkräfte in Atem Bäume blockieren Straßen im Siebengebirge

Siebengebirge · Für viel Arbeit, aber weniger als befürchtet, hat das Sturmtief Ylenia im Siebengebirge und im angrenzenden Kreis Neuwied gesorgt. Zumeist mussten die Einsatzkräfte umgestürzte Bäume von den Straßen entfernen.

 19-mal musste allein die Freiwillige Feuerwehr Königswinter ausrücken, um zumeist umgestürzte Bäume – wie hier in Uthweiler – von den Straßen zu entfernen.

19-mal musste allein die Freiwillige Feuerwehr Königswinter ausrücken, um zumeist umgestürzte Bäume – wie hier in Uthweiler – von den Straßen zu entfernen.

Foto: Feuerwehr Königwinter/Feuerwehr Königswinter

Gehörig in Atem hielt das Sturmtief Ylenia die Einsatzkräfte im Siebengebirge – insbesondere in der Nacht zu Donnerstag sowie am Donnerstagmorgen. Bis zum späten Mittag mussten die Feuerwehren zu 19 Einsätzen in Königswinter und Bad Honnef ausrücken.

Kurios ist: Im Bad Honnefer Stadtgebiet beschränkte sich das Einsatzgeschehen mit sieben Notrufen ausschließlich auf den Höhenstadtteil Aegidienberg. Gegen 3.02 Uhr rückten die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr erstmals aus, um umgestürzte Bäume von der Rottbitzer Straße und später von der Schmelztalstraße, der Kochenbacher Straße und der Straße Im grünen Winkel zu entfernen. Wie in Königswinter gab es keine Verletzten.

 Ein umgestürzter Baum in Thomasberg versperrte den Eingang zu einem Wohnhaus.

Ein umgestürzter Baum in Thomasberg versperrte den Eingang zu einem Wohnhaus.

Foto: Feuerwehr Königwinter/Feuerwehr Königswinter

Knifflig gestaltete sich ein Einsatz in Thomasberg. Dort war am Vormittag ein Baum in eine Stromleitung gefallen, weshalb zuerst die Leitung abgestellt werden musste, bevor die Kettensägen der Feuerwehr zum Einsatz kamen. In Niederdollendorf drohte am Vormittag ein Baum auf ein Haus zu fallen.

Schon um 2.43 Uhr waren die Königswinterer Einsatzkräfte zum ersten sturmbedingten Einsatz alarmiert worden. Ein Baum war in Thomasberg auf einen Carport gestürzt und versperrte den Zutritt zu einem Wohnhaus. In Eudenbach beschädigte ein umgestürzter Baum ein Wohngebäude.

Die Feuerwehr musste darüber hinaus umgestürzte Bäume und größere Äste auf der L 331 zwischen Königswinter und Ittenbach, in Komp und in Uthweiler von Fahrbahnen entfernen. Die L 143 musste bei Wahlfeld in der Nacht zeitweise aufgrund mehrerer umgestürzter Bäume gesperrt werden.„Hier war zunächst eine Räumung der Fahrbahn aufgrund des anhaltenden Sturms zu gefährlich für die Einsatzkräfte“, berichtete Lutz Schumacher, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter. Später entfernten Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen NRW die umgestürzten Bäume. Aber: „Da haben wir im Siebengebirge schon ganz andere Stürme erlebt“, resümierte Schumacher.

Auch im angrenzenden Kreis Neuwied hat das Sturmtief zu vielen Feuerwehreinsätzen geführt. In der Verbandsgemeinde Asbach mussten mehrere umgestürzte Bäume von den Feuerwehren beseitigt werden. Ein Baum stürzte in Windhagen auf ein Wohngebäude. Gegen 3.45 Uhr war die Nacht für die Einsatzkräfte frühzeitig vorbei. Auf der L 270 im Hombach war ein Baum umgestürzt und versperrte die Fahrbahn. Dieser wurde durch die Kräfte beseitigt und die Fahrbahn gereinigt. Gegen 4.10 Uhr folgte die nächste Alarmierung: Auf der L 255 zwischen Etscheid und Asbach war ein Wagen in einen umgestürzten Baum gefahren. Der Autofahrer wurde leicht verletzt und durch den Rettungsdienst betreut. Die Feuerwehr beseitigte den Baum.

In Windhagen stürzt ein Baum auf ein Wohnhaus

Kurz darauf, gegen 4.30 Uhr, wurde ein weiterer umgestürzter Baum in Straßen gemeldet und musste entfernt werden. Gegen 4.50 Uhr erfolgte die Alarmierung, um zwei umgestürzte Bäume auf der Landstraße bei Panau zu entfernen und die Straße zu reinigen. Rund zwei Stunden später kam ein Notruf aus Windhagen: In Köhlershohn war ein Baum auf ein Wohnhaus gestürzt. Verletzt wurde hierbei niemand.

Vorbereitet sind die Einsatzkräfte im Siebengebirge, dass bereits am Freitag der nächste Sturm mit teilweise orkanartigen Böen droht – Sturmtief Zeyneb. „Den Höhepunkt des Sturms am Freitag erwarten wir ab dem späten Nachmittag bis etwa Mitternacht“, erklärte Björn Haupt, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef. Und: Die Stadt Bad Honnef appelliert, auch in den Tagen nach dem Sturm, die Gefahr von herabfallenden Ästen und Bäumen im Wald nicht zu unterschätzen. „Es muss auch in den Tagen nach dem Sturm jederzeit mit blockierten Wegen, herabfallenden Ästen und im schlimmsten Fall auch mit umstürzenden Bäumen gerechnet werden“, sagte Förster Georg Pieper vom Fachdienst Umwelt und Stadtgrün. Der Förster bittet eindringlich darum, in den nächsten Tagen auf Spaziergänge in den Wald oder am unmittelbaren Waldrand zu verzichten. „Viele Menschen sind sich der Gefahren nicht bewusst, die auch in den ersten Tagen nach einem Sturm von herabstürzenden Ästen ausgehen.“ Mit der Beseitigung von Gefahrenstellen und den Aufräumarbeiten werde der Fachdienst Umwelt und Stadtgrün voraussichtlich erst Anfang der Woche beginnen – wenn die Sturmtiefs durchgezogen sind.

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