Vorschlag der FDP-Fraktion Feuerwehrleute in Bornheim sollen im Homeoffice arbeiten

Bornheim · Mit dem „Feuer Office“ macht die FDP Bornheim einen auf den ersten Blick kuriosen Vorschlag. Der soll ein großes Problem der Freiwilligen Feuerwehr lösen.

Wenn es brennt, fällt es der Freiwilligen Feuerwehr nicht nur in Bornheim abends leichter als tagsüber, ihre Kräfte zusammenzuziehen.

Wenn es brennt, fällt es der Freiwilligen Feuerwehr nicht nur in Bornheim abends leichter als tagsüber, ihre Kräfte zusammenzuziehen.

Foto: Ulrich Felsmann

Feuerwehrleute sollen im Homeoffice arbeiten können: Was auf den ersten Blick nach einer nicht ganz ernst gemeinten Idee klingt, wird am 25. Mai im Bornheimer Feuerwehrausschuss erörtert. Einen Antrag zu diesem Thema hat die FDP-Fraktion gestellt. Bei näherer Betrachtung des Vorstoßes zeigt sich, was es damit auf sich hat.

Genau genommen schlagen die Liberalen vor, dass die Stadt bei künftigen Planungen für den Neubau von Gerätehäusern Büroräume vorsehen soll, die Brandschützer als „Feuer Office“ nutzen können, nämlich für ihren Hauptarbeitgeber. Die Sache hat einen ernsten Hintergrund: Wie viele andere Kommunen, die statt einer Berufsfeuerwehr nur ein System aus Freiwilligen unterhalten, gibt es Personalengpässe unter der Woche, zu den Hauptarbeitszeiten.

Notrufe tagsüber sind eine Herausforderung

Dann sind viele der ehrenamtlichen Retter an dem Arbeitsplatz, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen – oftmals nicht in Bornheim, sondern in einer anderen Stadt in der Region. Schnell genug ausreichend Kräfte zusammenzuziehen, um bei einer Alarmierung tagsüber auch innerhalb der vorgeschriebenen Hilfsfrist ausrücken zu können, ist daher ein Problem. Die Tendenz zum Homeoffice habe sich diesbezüglich positiv ausgewirkt, berichten freiwillige Wehren auch in umliegenden Kommunen.

Ferner sorgt seit einer Weile eine Tagesalarmgruppe, die vorwiegend aus Bediensteten der Stadt Bornheim besteht, bis zu einem gewissen Grad für Abhilfe. Allerdings verlangt der neue Brandschutzbedarfsplan eine noch bessere Abdeckung zu den Hauptarbeitszeiten. Um diese Herausforderung meistern zu können, will die FDP besagte Büros in den neuen Feuerwehrhäusern einrichten lassen – die Standorte Hersel, Hellenkreuz und Hemmerich/Rösberg würden ohnehin neu gebaut, merkt die Fraktion an.

Reaktionszeit wie die Berufsfeuerwehr möglich

Sechs Arbeitsplätze sollen jeweils zur Verfügung stehen, mit doppelten Vorteilen für die Ehrenamtlichen: Sie könnten statt zu Hause in einem richtigen Büro arbeiten und wären bei einer Alarmierung bereits im Gerätehaus. Auf diese Weise könnte die Freiwillige Feuerwehr ihre Reaktionszeit auf das Niveau einer mit hauptamtlichen Kräften besetzten Wache anheben, glaubt die FDP, also weniger als zwei Minuten. Derzeit werde davon ausgegangen, dass die Lebensretter innerhalb von vier Minuten nach der Alarmierung ausrücken, in der Praxis dauere es jedoch oft länger.

Der Feuerwehrausschuss tritt in öffentlicher Sitzung zusammen am Donnerstag, 25. Mai, um 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses.

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