Conference League FC-Gegner: Das ist Féhervár aus der Stadt der Könige

Köln · Nach dem Erfolg im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde steht Féhervár als Kölns Gegner in den Playoffs der Conference League fest. Wir stellen den Gegner vor.

1. FC Köln: Das ist Kölns Gegner Féhervár
Foto: Jens Büttner

Bangkok, Lima, sogar Krakau - es gibt sicherlich eine Handvoll Städte, die das Prädikat „Stadt der Könige“ für sich deklarieren. Nicht ganz so groß wie die Hauptstädte Thailands und Perus, auch nicht annähernd wie die „heimliche“ Hauptstadt Polens nennt sich Székesfehérvár - ein 100.000-Einwohner-Städtchen im Zentrum Ungarns - ebenfalls die „Stadt der Könige“. Kein Wunder, tatsächlich wurden hier mehr als 40 Könige gekrönt, mehr als ein Dutzend wurde hier begraben. Könige werden hier schon lange nicht mehr verehrt, dafür die Fußballer des ortsansässigen Erstligisten, Fehérvár FC.

Und diese wollen Historisches wiederholen: den Erfolg von 1985, als Videoton Székesfehérvár, wie der Club damals noch hieß, vollkommen überraschend den UEFA-Pokal aufmischte. Erst im Finale scheiterte der ungarische Club an Real Madrid, verlor das Hinspiel 0:3, gewann im Estadio Santiago Bernabéu 1:0 - zu wenig für den ganz großen Wurf. Dabei hatte Videoton auf dem Weg ins Endspiel Clubs wie Manchester United oder Paris Saint-Germain ausgeschaltet. Europäisch konnte Fehérvár nie wieder an eine ähnliche Leistung anknüpfen, national verbuchte der FC drei Meistertitel, zwei Pokalsiege und drei Ligapokalsiege.

Fehérvár gegen den 1. FC Köln klarer Außenseiter

In der vergangenen Saison reichte es für den Club nur zu Rang vier in der ungarischen Liga und damit zur Qualifikation der Conference League. In der 2. Qualirunde schaltete Fehérvár den aserbaidschanischen Club FK Qəbələ, in der 3. Runde am Donnerstagabend Petrocub-Hincesti aus Moldau aus. Fehévár kann auf eine lange Quali-Tradition blicken. Bis auf die Spielzeit 2014/2015 stand der ungarische Club seit 2010 immer in einer europäischen Qualifikationsrunde.

Dieses Jahr geht es in den Playoffs der Conference League gegen den 1. FC Köln. Eine schwere Aufgabe für die Ungarn. Den Marktwert des Clubs schätzt das Online-Portal transfermarkt.de auf knapp 20 Millionen Euro ein, der FC kommt immerhin auf fast 90 Millionen. Stars sucht man in dem Kader vergebens. Immerhin dürfte einigen deutschen Fans der Name Palko Dardai bekannt vorkommen. Der älteste Sohn des ehemaligen Bundesliga-Coachs Pal Dardai spielt mittlerweile in und für Ungarn. Kenan Kodro verfügt ebenfalls über Bundesliga-Erfahrung (Mainz).

Am kommenden Donnerstag tritt Fehérvar zunächst in Köln an (live bei RTL), bevor es dann am 25. August in Ungarn das Rückspiel geben wird – ein hitziges - soviel ist sicher. Rund 14000 Zuschauer haben in der MOL Aréna Sóstó Platz. Der deutsche Trainer Michael Boris, ehemals Coach von Germania Dattenfeld, bevorzugt eine Dreierkette sowie ein kompaktes Mittelfeld. Der Coach löste EX-FC-Profi Imre Szabics ab. Das Team spielt ähnlichen Offensiv-Fußball wie der FC. Das bekam Petrocub-Hincesti beim 5:0-Hinspiel-Erfolg zuletzt zu spüren. Nach einem Sieg und einer Niederlage belegt Fehérvár aktuell den dritten Platz der ungarischen Liga. Natürlich ist Fehérvár gegen den Bundesligisten der absolute Außenseiter. Das war der Club aus der ungarischen „Stadt der Könige“ in der Spielzeit 1984/1985 aber auch. Damals gab es für einige Favoriten das bittere, frühe Aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort