Dritte Pleite in Serie Der FC auf der Suche nach dem Erfolgsweg

Köln · Mit dem 0:2 in Belgrad kassierte der FC bereits die dritte Niederlage in Serie in einer Saison - ein Novum unter Steffen Baumgart. Vor allem die Spielweise macht ratlos. Und ausgerechnet jetzt kommt Augsburg.

1. FC Köln: Der FC auf der Suche nach dem Erfolgsweg​
Foto: AP/Darko Vojinovic

Ungewohnt still stand er da, die Arme vor der Brust verschränkt, breitbeinig, ausnahmsweise mal nicht in der Hocke. Auch Steffen Baumgart wirkte bedient. Der Auftritt des 1. FC Köln bei der bitteren 0:2-Pleite bei Partizan Belgrad hinterließ aber auch eine Spur von Ratlosigkeit. Die Kölner Spieler leisteten sich am Donnerstagabend bei Partizan ungewohnt viele Fehler, Ungenauigkeiten, kamen oft den einen entscheidenden Zentimeter zu spät im Zweikampf, irgendwie fehlte der letzte Punch. So ruhig wie am Spielfeldrand wird Baumgart anschließend in der Kabine nicht gewesen sein.

Welche Worte dort genau gefallen waren, wollte Baumgart nicht verraten. Aber: „Man muss ganz klar sagen, wenn du solche Fehler machst, dann wird das nichts. Und es ist nicht ja nicht das erste Eigentor, das wir in dieser Saison machen“, haderte der 50-Jährige. In diesem Fall unter anderem mit dem 0:1, als Timo Hübers seinem direkten Gegenspieler mit einer seltenen Unbeholfenheit das Tor auflegte. „Man darf es dem Gegner nicht so einfach machen. So geht es einfach nicht“, so der Coach weiter. „Das hat nichts mit Lernprozess zu tun. Das passiert einfach zu oft.“

1. FC Köln kassiert drei Niederlagen in Serie

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Foto: dpa/Marius Becker

So kassierten die Kölner bereits die dritte Niederlage in Serie – ein Novum in der Ära Baumgart, zumindest beim FC, in einer laufenden Saison. Gleichzeitig vergaben die Kölner in Belgrad die große Chance, sich eine gute Ausgangsposition im Kampf um das Weiterkommen in der Conference League zu verschaffen. Nur weil Nizza überraschend gegen Slovacko unterlag, kann der FC zumindest den zweiten Gruppenplatz und damit ein Playoff-Spiel gegen einen Tabellendritten der Europa-League aus eigener Kraft noch erreichen.

Dafür muss sich der FC aber unbedingt steigern. Eine Leistung wie gegen Partizan wird in den verbleibenden beiden europäischen Spielen nicht reichen. „Im Moment muss man sagen, dass es einfach eine schwere Situation ist. Aus dieser schweren Phase müssen wir uns herausarbeiten“, sagte der Coach. Es stellt sich allerdings die Frage wie. Wie schon im Hinspiel rannten die Kölner plan- und ideenlos an, fanden keinen Schlüssel. Einzig Ellyes Skhiri kam im gesamten ersten Abschnitt zu einem Abschluss, in der Schlussphase der Partie erzeugte der FC für wenige Minuten ebenfalls so etwas wie Druck, mit dem gleichen überschaubaren Ergebnis. Die Hoffnung auf einen Gamechanger waren offenbar so gering, dass FC-Fans in den Sozialen Medien eher auf einen Spielabbruch aufgrund weiterer Pyro-Verstöße der Partizan-Fans zählten.

Schwere Aufgabe für den 1. FC Köln

Baumgart wird schnell Lösungen finden müssen, denn der FC steht bereits vor der nächsten schweren Aufgabe. „Das Spiel am Sonntag ist schon richtungweisend für uns. In einer ähnlichen Situation waren wir vor einem Jahr auch, wo sich abgezeichnet hat, ob wir uns oben dran heften können oder wir im Mittelfeld stagnieren“, sagte Timo Hübers. „Wir haben ein Heimspiel gegen Augsburg. Wir werden da wieder mit voller Kapelle aufmarschieren.“

Allerdings ist Augsburg für den FC alles andere als ein Aufbaugegner. Zehn Punkte holten die Fuggerstädter aus den jüngsten vier Spielen, darunter auch der 1:0-Erfolg über Bayern, sind das Team der Stunde. Dem FC fehlen zudem mit dem verletzten Dejan Ljubicic und dem gesperrten Florian Kainz zwei wichtige Leistungsträger.

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