Ordentliche Leistung in München 1. FC Köln zwischen Enttäuschung und Stolz

München · Eine Passquote weit mehr als 80 Prozent, zwei Drittel der Zweikämpfe gewonnen: Rafael Czichos zeigte gegen die Bayern ein gutes Spiel. Auch der Innenverteidiger profitiert vom neuen Trainer.

 Innenverteidiger Rafael Czichos zeigte gegen den FC Bayern eine gute Leistung.

Innenverteidiger Rafael Czichos zeigte gegen den FC Bayern eine gute Leistung.

Foto: Herbert Bucco

Im Fokus standen andere: Serge Gnabry, der mit seinen zwei Treffern für die Bayern zum Matchwinner wurde. Anthony Modeste, der offenbar zu alter Form gefunden hat. Mark Uth, der gegen die Bayern den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte. Aber auch FC-Innenverteidiger Rafael Czichos lieferte bei der 2:3-Niederlage gegen den FC Bayern München eine ordentliche Partie ab. Sogar mehr als das. Czichos kam auf eine Passquote von mehr als 80 Prozent, gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe und damit deutlich mehr als auf der anderen Seite Nationalspieler Niklas Süle (44 Prozent) oder Dayot Upamecano (38 Prozent).

Wirklich zufrieden war der Kölner Innenverteidiger dennoch nicht. „Wir saßen schon im Bus und haben gedacht, wenn man in München etwas holen möchte, wäre es in diesem Spiel wohl möglich gewesen“, erzählte Czichos. „Insofern sind wir schon traurig, dass wir da gestern nicht einen Punkt mitgenommen haben.“ Nach dem Abgang von Sebastiaan Bornauw ist Czichos quasi der Abwehrchef der Kölner, vielleicht neben Jonas Hector, der auch gegen den Rekordmeister wieder auf der linken Verteidigerposition agierte. Czichos ist unter Baumgart gesetzt, der Routinier der Innenverteidigung.

Somit hat der 31-Jährige maßgeblichen Anteil am Kölner Spiel, an der Leidenschaft, der Euphorie, die der FC aktuell entwickelt. Auch in der vergangenen Spielzeit war Czichos Stammspieler. Doch die Stimmung hat sich verändert. Und das taktische System. „Es war in der Vorbereitung für uns sehr wichtig zu merken, dass das, was Steffen uns erzählt, auch funktioniert“, sagt Czichos. „Man lernt etwas Neues und fragt sich schon, ob es dann auch so klappt, wie man es sich vorstellt.“ Bislang klappt es, wie es sich Baumgart vorstellt. Der mutige Auftritt gegen die Bayern, der Erfolg über Hertha – das Kölner Gesicht ist ein anderes, nicht zu vergleichen mit der 1:5-Pleite gegen München im Februar oder die Nullnummer gegen Berlin im Mai.

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Foto: dpa/Marius Becker

FC trifft auf den VfL Bochum

Dafür arbeiten die Kölner hart, die Spielweise ist laufintensiv, kräftezehrend. Auch für Czichos, der ebenfalls mehr Wege gehen muss. „Wir brauchen eine gewisse Intensität für unser Spiel. Und wenn wir diese Intensität fahren, dann wird es für jeden Gegner sehr, sehr eklig, gegen uns zu spielen“, sagt Czichos. Die Kontrahenten sollen gar keinen „Bock“ haben, gegen Köln anzutreten. „Da sind wir aktuell auf einem sehr guten Weg.“

Der Weg führt am kommenden Wochenende (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) zum Heimspiel gegen den VfL Bochum. Kein unbekannter Gegner für den FC. „Wir haben in den vergangenen Jahren schon einige Testspiele gegen Bochum gemacht. Das war da schon immer sehr eklig“, sagt Czichos. „Jetzt kommen sie noch mit Rückenwind vom ersten Bundesliga-Sieg nach sehr langer Zeit. Am Ende liegt es aber an uns.“

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