Spielmacher der Telekom Baskets Bonn Parker Jackson-Cartwright ist GA-Sportler des Monats Mai

Bonn · Parker Jackson-Cartwright ist zum GA-Sportler des Monats Mai gewählt worden. Der Spielmacher der Telekom Baskets Bonn hat in der abgelaufenen Saison Vereinsgeschichte geschrieben.

 Spielmacher, MVP und jetzt auch GA-Sportler des Monats Mai: Parker Jackson-Cartwright (Mitte) im zweiten Viertelfinalspiel gegen Hamburg.

Spielmacher, MVP und jetzt auch GA-Sportler des Monats Mai: Parker Jackson-Cartwright (Mitte) im zweiten Viertelfinalspiel gegen Hamburg.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Wertvollster Spieler der abgelaufenen Basketball-Bundesliga-
Saison, drei Buchstaben. Auch Nicht-Baskets-Fans werden diese Kreuzworträtselfrage beantworten können. Das Lösungswort lautet: „PJC“. Die Kurzform für Parker ­Jackson-Cartwright. Der Point Guard der Telekom Baskets Bonn hat sich in dieser Saison zur Attraktion der Liga gespielt und gleich mehrmals Vereinsgeschichte geschrieben. Zuerst knackte der US-Amerikaner im Januar im Spiel gegen Brose Bamberg die magische Marke von 40 Punkten und stellte damit einen neuen Liga-Saison-Bestwert auf, bevor er im Mai den Wert auf 41 hochschraubte. Zudem holte er als erster Baskets-Spieler überhaupt die Auszeichnung als wertvollster Spieler „Most Valuable Player“ der Basketball-Bundesliga – kurz MVP – auf den Hardtberg. Seine Leistungen haben ihm nun einen weiteren Titel eingebracht: Jackson-Cartwright ist GA-Sportler des Monats Mai.

Der US-Amerikaner, der an der renommierten University of Arizona ausgebildet wurde, ist in diesem Jahr bereits der zweite Baskets-Spieler, der die Auszeichnung Sportler des Monats entgegennehmen darf. Im Februar war Center und Nationalspieler Michael Kessens von Lesern und Jury zum Monatssieger gekürt worden. Bei der Wahl für Mai setzte sich Parker Jackson-Cartwright nun unter anderem gegen Doppel-Europameisterin im Handbike Annika Zeyen (Platz zwei) und Judoka Jano Rübo (Platz drei) durch.

PJC punktete im Mai in der Viertelfinalserie gegen die Hamburg Towers kontinuierlich – mit insgesamt 108 Punkten und einem Durchschnittswert von 36 Zählern. In allen drei Spielen gegen die Hamburger war der 26-Jährige jeweils der Topscorer der Partie. Vor allem in Spiel zwei der Serie zeigte der US-Amerikaner sein Können: Nach zwei zerfahrenen ersten Vierteln, in denen die Bonner im heimischen Telekom Dome sogar zunächst zurücklagen, sicherte Jackson-Cartwright mit 18 Punkten allein im Schlussviertel den Baskets den Sieg und sich selbst einen neuen Karrierebestwert von 41 Punkten. Gleichzeitig war es die zweitbeste Punkteausbeute eines Baskets-Spielers in einem Spiel jemals.

„Parker hat diese Auszeichnung mehr als verdient! Er war maßgeblich daran beteiligt, dass wir einen neuen Baskets-Siegrekord in der regulären Saison aufgestellt haben“, sagte Baskets-Cheftrainer Tuomas Iisalo. „Außerdem hat er historische Playoffs gegen Hamburg und München gespielt. Dass er zur gleichen Zeit mit einem persönlichen Trauerfall umgehen musste, macht seine Leistungen nur noch beeindruckender. Es sagt eine Menge über seinen Charakter und Willen, aber auch über seine Teamkollegen aus. Diese waren eine wichtige emotionale Stütze und haben eine sichere und ruhige Umgebung kreiert. Unsere Teamchemie war der Schlüssel zum Erfolg.“

Kurz vor Ende der Hauptrunde war Jackson-Cartwrights Vater plötzlich verstorben. Der 26-Jährige nahm sich daraufhin eine Auszeit, flog für vier Wochen zurück zu seiner Familie nach Los Angeles. Erst zu den Playoffs kehrte er auf den Hardtberg zurück und war spielerisch stärker denn je.

Dass seine herausragenden Leistungen allerdings keine Überraschung sind, zeigen auch die vergangenen Spielzeiten: Sowohl während seiner Station beim englischen Erstligisten Cheshire Phoenix (2019/2020), als auch beim französischen Zweitligisten Saint-Quentin Basketball (2020/2021) wurde der 26-Jährige jeweils zum wertvollsten Spieler der Liga gekürt.

In der kommenden Saison wird Jackson-Cartwright allerdings nicht mehr im magentafarbenen Trikot über das Spielfeld wirbeln. Die Telekom Baskets verkündeten am Montag seinen Abgang – das internationale Interesse an dem MVP der Liga war einfach zu groß.

Für jeden Monat zeichnet der General-Anzeiger Sportlerinnen und Sportler aus Bonn und der Region aus, die eine besondere Leistung erbracht haben. Dafür stehen fünf Kandidaten zur Wahl. Vorschläge nimmt die Sportredaktion per E-Mail an sportlerwahl@ga.de entgegen.

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