76:66-Sieg gegen Hamburg Der Hardtberg bleibt eine Festung für die Baskets

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn feiern mit einem 76:66 gegen Hamburg den 17. Sieg in Serie und bauen ihre Führung in der Tabelle aus. Trainer Tuomas Iisalo war trotzdem nicht zufrieden.

Telekom Baskets Bonn gegen Hamburg - Bilder vom Spiel
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Bilder vom Spiel der Baskets gegen Hamburg

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Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Gerade noch einmal gut gegangen: Das Licht war zur Mannschaftsvorstellung heruntergedimmt, TJ Shorts und Tyson Ward waren schon durch, da hechtete ein Mitarbeiter der Veranstaltungsorganisation im Telekom Dome auf Bonni zu und schubste das plüschige Maskottchen weg von einem der Flammenwerfer, die zur Begrüßung der Telekom Baskets Feuer spucken. Der Polyester-Löwe hatte sich in allerhöchste Gefahr begeben. Obwohl die Hamburg Towers lange zündelten, ließen die Telekom Baskets letztendlich aber wenig anbrennen und fuhren mit 76:66 (20:16, 25:21, 13:14, 18:15) ihren wettbewerbsübergreifend 17. Sieg in Serie ein, bleiben im Telekom Dome ungeschlagen und Tabellenerster der Basketball-Bundesliga.

„Wir haben uns schwer getan“, sagte Sebastian Herrera nach der Partie. „Aber auch ein Arbeitssieg zählt. „Es war kein Basketball-Fest“, fand auch Baskets-Trainer Tuomas Iisalo, der sich selbst bei der Kritik nicht ausnahm. „Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass der Fokus nicht bei hundert Prozent war. Ich kann das verstehen, denn wir haben ein sehr großes Spiel gegen Straßburg vor uns. Aber akzeptieren kann ich es nicht. Wenn das bei einem Spieler der Fall ist, dann ist das ein Einzelner, aber wenn es irgendwie alle betrifft, hat der Coach seinen Job nicht ordentlich gemacht.“

Sieg gegen Hamburg: Baskets taten sich schwer

Ein Problem zeigte sich schon früh: Der Dreier fiel spärlich. Erst nach acht Minuten traf Herrera aus der Distanz zur Bonner 16:11-Führung. „Un, dos, tres“, schmetterte der Puerto-Ricaner Ricky Martin für den Deutsch-Chilenen aus den Hallenlautsprechern. Auch auf der Gegenseite war Ziga Samar mit dem ersten Hamburger Dreier erst in der letzten Aktion des ersten Viertels erfolgreich. Iisalo dürfte das Hamburger Verkürzen auf 16:20 unnötig gefunden haben.

Die Offensive lief unrund, schon die reichlich abgegebenen Rebounds unter dem eigenen Korb verfinsterten Iisalos Miene nach und nach. Ein Pass über die Köpfe der Ersatzbank hinweg ins Publikum brachte dann Collin Malcolm eine deutliche Trainer-Ansage quer über das Feld ein. Damit badete er eine kleine Sammlung Bonner Ballverluste aus. Dennoch konnten sich die Baskets absetzen. Drei Minuten vor der Pause baute Mike Kessens die Führung an der Freiwurflinie in den zweistelligen Bereich aus (37:27). Doch die Hamburger fanden immer wieder Wege, ein komplettes Enteilen der Baskets zu verhindern.

Sieg der Baskets gegen Hamburg: Telekom Dome erneut ausverkauft

Nach dem Seitenwechsel (45:37) wurde es eine eher unansehnliche Veranstaltung, woran auch drei überforderte Schiedsrichter ihren Anteil hatten. Ein schönes Zusammenspiel von Malcolm und Ward bejubelten die Bonner Fans unter den 6000 Zuschauern in der wieder ausverkauften Halle bereits, als die Unparteiischen auf Schrittfehler von Ward entschieden. Der Jubel schlug jetzt in laute Proteste um. Der Telekom Dome rückte akustisch zusammen. Die Baskets verteidigten die Angriffsuhr herunter, jetzt war Stimmung in der Halle.

Die Partie blieb eng. Niemand schickte sich so recht an, zu übernehmen und das Gaspedal zu treten. TJ Shorts hatte Mühe gegen die Verteidigung des deutlich größeren Christoph Philipps, der dem Bonner Spielmacher sperrig den Weg verbaute. Mit einem Dreier zum 58:51 beendete Shorts das dritte Viertel und hob beide Hände zur Hallendecke – Halleluja, endlich getroffen. Es sollte eine Seltenheit bleiben. Den Baskets gelangen bei 28 Versuchen nur fünf Dreier (18 Prozent).

Im letzten Viertel war es dann doch wieder Shorts, der die Schlussoffensive anführte. Philipps hatte sich irgendwann mit dem fünften Foul gegen den Bonner Point Guard aufgerieben und die Baskets brachten doch noch eine zweistellige Führung zwischen sich und die Towers.

Telekom Baskets Bonn: TJ Shorts 21 Punkte/1 Dreier/9 Assists, Tyson Ward 7, Zach Ensminger, Mike Kessens 5/6 Rebounds, Sebastian Herrera 10/3, Karsten Tadda 6, Collin Malcolm 8, Javontae Hawkins 13/1, Leon Kratzer 5, Deane Williams 1.

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