Stadt leitet Untersuchungen ein Dem 1. FC Köln droht nach Derbysieg eine Geldstrafe

Köln · Der 1. FC Köln hat am Samstag im Derby gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen. Die Freude über den Derbysieg wird jedoch von der Sorge über die Inzidenz getrübt.

Nicht alle Fans trugen Maske.

Nicht alle Fans trugen Maske.

Foto: dpa/Marius Becker

Für Mark Uth war das 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach gleich aus mehrfacher Sicht besonders. Besonders emotional. Der Kölner Angreifer hatte seit seinem Tor gegen Bayern München vor drei Monaten nicht mehr getroffen, nun war der gebürtige Kölner gegen den Erzrivalen erfolgreich und dann noch im eigenen Stadion. „Für mich ist es ein besonderes Gefühl, vor der Südtribüne zu treffen“, sagte der Torschütze. „Wir freuen uns natürlich, dass so viele Fans da waren. Wenn die Südkurve singt, tanzt, lacht, trinkt – gibt es einfach kein schöneres Gefühl.“

Doch in das Gefühl mischte sich bei vielen Beobachtern Wehmut, Frust, aber auch Kritik. Zwar forderte der FC vor dem Spiel die Fans mehrfach auf, sich bitte auch auf den Plätzen an die Maskenpflicht zu halten, die Wahrheit sah aber beim Singen, Tanzen, Lachen und Trinken in weiten Teilen anders aus. Maske? Nein, danke. Und das im ausverkauften Kölner Stadion. 50 000 Fans auf engstem Raum. „Die Vereine haben gute Konzepte. Ich kenne kein Stadion, das ein Hotspot war“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart, der zuvor auf die besonderen Emotionen im Derby verwiesen hatte und hofft, „dass uns das noch lange erhalten bleibt“.

Dem FC drohen Bußgelder

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Doch das scheint aufgrund der extrem steigenden Inzidenzen unwahrscheinlich. Schon im kommenden Heimspiel am 10. Dezember gegen Augsburg ist ein volles Haus unvorstellbar, gerade auch in Bezug auf die Gefahr der neuen Corona-Variante. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hatte das volle Haus in Köln noch verteidigt. „Wir haben in dieser Woche beschlossen, dass überall im Freizeitbereich 2G gilt, auch in einem Stadion, an der frischen Luft. Ich glaube, das ist bei der Lage in Nordrhein-Westfalen eine angemessene Entscheidung“, sagte Wüst, stieß damit aber auf Kritik. „Spiele im vollen Stadion sind aktuell nicht akzeptabel. Die Menschen infizieren sich nicht im Stadion“, sagte SPD-Politiker Karl Lauterbach der „Bild am Sonntag“: „Aber die Anreise und die Feiern nach dem Spiel sind die Infektionsherde.“

Der Präsident des Robert-Koch-Institits, Lothar Wieler, hatte in der vergangenen Woche von Großveranstaltungen abgeraten. In vielen Stadien der Republik werden bereits die Zuschauer wieder begrenzt. Das Gesundheitsamt und Ordnungsamt der Stadt Köln werden auswerten, ob die kurzfristige Anweisung der Maskenpflicht ausreichend durch den Verein durchgesetzt wurde. Dem FC drohen Bußgelder.

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